Von Höcksken auf Stöcksken: Misstrauen bestimmt nicht unser Miteinander

Von Höcksken auf Stöcksken : Misstrauen bestimmt nicht unser Miteinander

In Kaldenkirchen wurde in diesen Tagen eine ältere Dame Opfer eines circa 40-jährigen Trickbetrügers. Der hatte an der Tür geklingelt, sich als Arzt verkleidet und hatte angegeben, Allergie-Tests durchführen zu wollen.

Er raubte der Dame Schmuck und Geld.

Eine feige Tat. Dass sich der Betrüger Menschen aussucht und bestiehlt, die sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wehren können, beweist dessen Heimtücke. Warum sucht er sich nicht Gleichaltrige, die er beklauen kann? Warum nicht zwei, drei auf einmal, das spart Zeit. Am besten eine ganze Gruppe 40-Jähriger, man wäre auf Augenhöhe. Verzeihung! Da gehen wohl die Gäule mit mir durch. Aber ich bin richtig wütend.

Die Polizei rät, keine Fremden in die Wohnung zu lassen. Ein guter Rat, sicherlich. Meine freie Interpretation heißt, misstrauisch zu sein. Zweifeln. Abwarten. Zögern. Keine guten Voraussetzungen, um eine solide Gastfreundschaft zu pflegen. Der angebliche Arzt hat jetzt ein paar Euro mehr in der Tasche, muss den Schmuck noch loswerden. Doch der Schaden, den der Betrüger anrichtet, lässt sich nicht in Geldwerten ausdrücken.

Kaum hatten wir die Nachricht aus Kaldenkirchen erhalten, da erfuhren wir, dass in Süchteln eine 74-Jährige Opfer eines angeblichen Staatsanwaltes wurde. Sie wurde um mehrere hundert Euro geprellt.

Was tun? Mein Vorschlag wäre: Wir kümmern uns in unserer Nachbarschaft um unsere Senioren, reden mit ihnen und bieten unsere Hilfe an. Wir informieren uns bei der Polizei, welche Maßnahmen wir als Nachbarn ergreifen können. Wir möchten nicht, dass Misstrauen unser Zusammenleben bestimmt.