Neue Selbsthilfegruppe für Menschen, die an Depressionen erkrankt sind: Mit Depressionen leben lernen

Neue Selbsthilfegruppe für Menschen, die an Depressionen erkrankt sind : Mit Depressionen leben lernen

Der Diözesanverband Aachen des Kolpingwerkes beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit der Anrather Pfarre St. Johannes in Anrath eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die an Depression, Angst und Panik erkrankt sind, ins Leben zu rufen.

Einen Informationsabend dazu gibt es am 19. Februar in Anrath.

Depression, Angst und Panik, drei Wörter, die bei den meisten Menschen ein flaues Gefühl auslösen, Begriffe, die man weit von sich schieben und mit denen man so wenig wie möglich zu tun haben möchte. Und dennoch gibt es viele Menschen, die tagtäglich mit ihnen konfrontiert werden. Sie sind an Depression, Angst und Panikattacken erkrankt und leiden darunter. „Man geht davon aus, dass bis zu 15 Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen sind“, berichtet Martin Thees vom Kolpingswerk. Genau diesen Menschen möchte das Kolpingswerk helfen, zusammen mit Hildegard Cattien und Sabine David, beide sind

Heilpraktikerinnen für Psychotherapie, die sich ehrenamtlich engagieren und

ihre Praxisräume in Anrath hierfür kostenlos zur Verfügung stellen.

Von Adolph Kolping stammt der Satz: „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist.“ Psychische Erkrankungen gehören heute zu den Nöten der Zeit. Niemand ist vor ihnen sicher, jeder kann davon überfallen werden. „Würde Kolping heute leben, er würde sich vielleicht auch um Menschen kümmern, die an Depression, Angst und Panik leiden.“, sagt Martin Thees. Noch immer werden diese Krankheiten weitgehend tabuisiert, Erkrankte ziehen sich zurück und vermeiden es, mit Familie und Freunden oder in der Öffentlichkeit über ihre Erkrankung zu sprechen. Eine Selbsthilfegruppe kann ein Ort sein, wo Betroffene zusammenkommen, sich austauschen, erfahren können, dass sie mit ihren Leiden nicht alleine sind.

Eine Selbsthilfegruppe ist selbstverständlich kein Therapieersatz. Sie dient dem verschwiegenen Austausch untereinander, dem Mitfühlen und dem Sich-Gegenseitig-Stärken. Geplant ist nun zunächst ein Informationsabend, dem regelmäßige Treffen folgen sollen. Bei dem Info-Abend wird auch Christel Thees dabei sein. Sie weiß dabei genau, wovon sie spricht, denn die Süchtelnerin leidet seit mehr als 25 Jahren an Depressionen. „Es ist ein Leben mit vielen Auf- und Ab-Bewegungen. Man muss lernen, mit Depressionen, Angst und Panikattacken zu leben, ein manchmal jahrelanger Lernprozess. Ich denke, es ist für die Betroffenen schon ein großer Schritt, wenn sie eine Gruppe besuchen und von ihrer Erkrankung berichten können“, sagt sie. Während die Süchtelnerin aus der Sicht einer an Depressionen erkrankten Frau spricht, informiert Kolping zusammen mit Sabine David über erfolgreiche Selbsthilfegruppen und das Anrather Vorhaben. Info-Abend

Das Kolpingwerk lädt in Zusammenarbeit mit der Pfarre St. Johannes in Anrath am Donnerstag, 19. Februar, 19.30 Uhr, zu einem Informationsabend in die Josefshalle, Josefsplatz in Anrath ein.

(Report Anzeigenblatt)