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Mit Mut zum Punkt

Mit Mut zum Punkt

Trotz einer starken Leistung muss Borussia Mönchengladbach weiter auf den ersten Sieg in der Champions League warten. Am Ende reichte es gegen Juventus Turin nur zu einem 1:1-Unentschieden. Ein Punkt, der aber weiter alle Chancen auf Platz drei der Gruppe lässt.

Mut ist ein großes Wort. Mut hatte André Schubert von seinen Spielern gefordert, Mut, es auch einem der ganz Großen des internationalen Fußballs zu zeigen: Juventus Turin. Und einer, der gestern Abend als erster großen Mut bewies, war ausgerechnet der Jüngste auf dem Platz. Mo Dahoud, gerade mal 19 Jahre jung, nahm sich ein Herz. 14 Minute waren gespielt, als er den Ball aus rund 20 Metern halbrechter Position aufs Tor zog. Gianluigi Buffon, ehemals Welttorhüter, schaute der Kugel bangen Blickes hinterher und hatte Glück, dass dieser nur an die Latte klatschte. Es war ein Zeichen des Mutes, das seine Mitspieler mitriss und nur wenige Minuten später dazu führte, dass Fabian Johnson nach einem Querpass ebenfalls Mut zeigte und den Ball aus elf Metern ins lange Eck drosch. Der Borussia-Park bebte und Juventus schien beeindruckt ob des couragierten Auftritts des VfL. Erst nach 25 Minuten startete der italienische Meister erste Angriffsversuche. Doch trotz der stärker werdenden Gäste behielt der VfL seinen Mut, insbesondere mit Schüssen aus der Distanz. Umso ärgerlicher, dass die Borussia kurz vor der Pause doch den Ausgleich schlucken musste. Einmal passte ausgerechnet Torschütze Johnson nicht auf, ließ im Rücken Stephan Lichtsteiner laufen, der einen Traumpass vom ansonsten blassen Paul Pogba direkt verwertete.

Das Gegentor schien den Borussen zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wenig den Mut zu nehmen, bis Hernanes nach einem Foul an Alvaro Dominguez mit Rot vom Platz musste. Fortan spielte nur noch die Fohlenelf gegen eine Mannschaft aus Turin, die das machte, was Italiener besonders gut können: verteidigen. Mit zeitweise zehn Mann verbarrikadierte sich die „Alte Dame“ um den eigenen Sechzehner. Selten boten sich Lücken, auch nicht aus der Distanz. Und wenn doch, dann zeigte Buffon nochmal seine ganze Klasse. Sowohl beim Kopfball von Lars Stindl, als auch beim Versuch vom eingewechselten Thorgan Hazard. Auch wenn es am Ende nicht zum Sieg reichte, am fehlenden Mut lag es nicht.

(StadtSpiegel)