Mobilität auch ohne eigenen Pkw

Mobilität auch ohne eigenen Pkw

Das Auto als Statussymbol rückt immer weiter in den Hintergrund. Viele verzichten sogar ganz auf den Wagen. Um dennoch zeitweise mobil zu sein, startet jetzt das erste Car-Sharing in Mönchengladbach.

Das Auto Centrum Walter Coenen stellt zunächst vier Fahrzeuge zur Verfügung, die an vier festen Standorten stundenweise zu mieten sind.

Frisch geputzt und nigelnagelneu blinkten die beiden Ford Fiesta und Ford Focus um die Wette. Es war ihr letzter Auftritt im Auto Centrum Walter Coenen, ab jetzt sind die vier Fahrzeuge auf den Straßen Mönchengladbachs unterwegs. Nicht mit festem Fahrer, sondern mit ständig wechselnder Besatzung. Car-Sharing nennt sich das, ein System, das in vielen deutschen Großstädten schon seit Jahren betrieben wird und jetzt auch in der Vitusstadt Einzug hält. Als lokaler Anbieter stellt das Auto Centrum dabei die vier Wagen zur Verfügung. „Ich bin ein Gladbacher Jung und wollte hier etwas bewegen“, sagt Geschäftsführer Stephan Coenen, der zunächst 80 000 Euro in die Wagen investiert hat.

Das System hinter dem Ford-Car sharing ist einfach: Über eine Internetseite, eine App oder einfach per Anruf kann man den Wagen für einen bestimmten Zeitraum mieten. Dies geht bis 15 Minuten vor Fahrtbeginn. Das Mieten ist jeweils stundenweise möglich. Mittels einer Zugangskarte oder der App lässt sich das Auto öffnen, der Fahrzeugschlüssel und die Tankkarte befinden sich im Handschuhfach. Nach Beendigung der Fahrt muss der Wagen wieder am ursprünglichen Ort abgestellt werden. „Im Normalfall muss auch nicht getankt werden. Nur wenn der Tank weniger als ein Viertel voll ist, muss man dies über die Tankkarte machen“, erklärt Frank Hendricks, Geschäftsführer der Ford-Händler Dienstleistungsgesellschaft, die das System überwacht. Die Kunden brauchen also nicht einmal Bargeld, alles wird sofort über das Benutzerkonto abgerechnet. Die Kosten pro Stunde liegen je nach Wagen und Tageszeit zwischen 1,50 Euro und 6 Euro. „Hinzu kommen aktuell 19 Cent pro gefahrenem Kilometer“, so Hendricks.

Ab einer Auslastung von drei Stunden pro Tag rentiert sich das Auto bereits für den Händler. „Aber wir wissen, dass wir am Anfang einen langen Atem haben müssen“, ist sich Stephan Coenen sicher. Dass dieser vorhanden ist, hofft auch die Stadt. „Es soll ein nachhaltiges Konzept sein, so dass wir die Zahl der privat angemeldeten Fahrzeuge auf Dauer reduzieren können“, sagt Carsten Knoch, Mobilitätsbeauftrager der Stadt Mönchengladbach. Dr. Gregor Bonin, technischer Beigeordneter der Stadt, träumt sogar schon davon, den Carsharing Fuhrpark weiter auszubauen. Für diesen Fall würde er auch dafür sorgen, dass weitere feste Parkplätze in der Stadt zur Verfügung stehen.

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Registrierte Kunden profitieren nicht nur in Mönchengladbach von der Anmeldung. Schon in 45 Städten wird das Ford-Carsharing angeboten, zehn weitere gehen bald an den Start. Außerdem kooperiert Ford mit dem Anbieter Flinkster, der Carsharing-Gesellschaft der DB Rent, sodass man quasi deutschland- und europaweit auf Autos zurückgreifen kann. „Es soll sogar ein weltweites System werden“, gibt Hendricks die Ziele aus.

In Mönchengladbach wird der Start des Carsharing auch wissenschaftlich durch die Hochschule begleitet. „Die Zukunft spricht für dieses Konzept“, sagt Prof. Wilhelm Mülder.

(Report Anzeigenblatt)