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40 Jahre Waldorfkindergarten Hollerbusch e. V. in Mönchengladbach

Gladbacher Waldorfkindergarten feiert 40-jähriges Jubiläum : Hut ab vorm Hollerbusch!

Am 7. September 1981 hat der Gladbacher Waldorfkindergarten Hollerbusch e. V. seine Türen das erste Mal geöffnet, damals noch auf der Krefelder Straße. Am 1998 bezogenen Standort An den Hüren wurde jetzt 40-jähriges Jubiläum gefeiert.

Gerade mal 14 Leute – Eltern und Pädagog*innen – waren es, die 1978 in einem privaten Wohnzimmer in Mönchengladbach den Verein Waldorfkindergarten Hollerbusch gegründet haben. Im Laufe der Jahre folgten Rückschläge. So zählte der Verein 1980 ganze zehn Mitglieder – und 200 Mark in der Kasse. Doch mit Idealismus, Unterstützung und Spenden ging es irgendwie immer weiter, bis zur Eröffnung am 7. September 1981 mit 20 Kindern, und über diverse Widrigkeiten und Standortwechsel hinweg.

Seit 1998 im schönen Neubau An den Hüren 23 in Uedding „angekommen“, werden im Waldorfkindergarten Hollerbusch heute 60 Kinder in drei Gruppen betreut – seit 2000 auch Kinder mit besonderem Förderbedarf. Neun Pädagogen, zwei Therapeuten und drei Azubis sind für die Schneewittchen-, die Dornröschen- und die Sterntalergruppe da. Das Leitbild ist „Menschsein dürfen“, Kinder, Eltern und Erzieher*innen sollen sich im Waldorfkindergarten Hollerbusch als „Lebensraum der Begegnung und Selbstwerdung“ in „Freiheit an Leib, Geist und Seele“ wohlfühlen. Ein Gefühl dafür bekommt man schnell, wenn man die heimeligen Räumlichkeiten in Hollerbusch sieht, den naturnahen Garten und das echte „Beieinandersein“ in den festen Gruppen – wie in einer Familie. Statt den Kindern bergeweise Plastikspielzeug anzubieten, geht es im Hollerbusch vor allem darum, deren Phanatsie zu fördern. „Wir müssen den Kindern nicht die Welt erklären, sondern sie die Welt erleben lassen“, sagt Martina Kuhlmann, Leiterin des Waldorfkindergartens Hollerbusch. „Wir sind jeden Tag mit den Kindern draußen“ erzählt sie. „Hier gibt es ganz viel Naturmaterialien. Die Kinder können mit Wasser spielen – und wenn sie mal Erfahrungen mit Brennesseln machen, gehört das auch dazu.“ Kreativität ist auch drinnen ausdrücklich erwünscht. „Statt mit fertigen Spielmaterialien bauen die Kinder etwas aus Stühlen, Bänken und Stoffen und spielen nach, was sie gerade beschäftigt, sei es die Einschulung der großen Schwester oder der Besuch beim Tierarzt. Kinder lernen aus der Nachahmung heraus“, betont Kuhlmann. Spiele mit starren Regeln und digitale Spiele gibt es im Hollerbusch nicht. Auch keine Hörspiele vom Band. Stattdessen wird vorgelesen oder frei erzählt.

Natürlich gibt es im Hollerbusch feste Rituale, einen Rhythmus, denn den brauchen Kinder. „Der Tag gestaltet sich wie ein Ein- und Ausatmen“, beschreibt Kuhlmann die Balance aus Ruhe und Aktivität, aus gemeinsamem Singen, Frühstücken (vegetarisch, vollwertig und biologisch) und Spielen im Garten.

Ein schönes Konzept, das in diesem Jahr Jubiläum feiert – coronabedingt im kleinen Kreis mit Sekt und dem Abschluss eines kleinen Zaunprojekts, bei dem von den Kindern, ihren Eltern und Pädagog*innen gebastelte Holz- und Metallobjekte am Zaun befestigt wurden, der den Weg zum Kindergarten begrenzt. Nächstes Jahr soll dann noch nachgefeiert werden.