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50 neue Wohnungen auf dem Gelände „Alte Gärtnerei“​

50 neue Wohnungen auf dem Gelände „Alte Gärtnerei“ : Wohnraum: Hephata baut „grün“

Auf dem Gelände der alten Gärtnerei der Stiftung Hephata entstehen 50 neue Wohnungen – nachhaltig, mit Gartenparzelle und neuesten Energiestandards. Inklusion umgekehrt: „Wir holen die Menschen zu uns rein“, sagt Joachim Händelkes.

Neues Grün wo früher die Alte Gärtnerei auf dem Gelände der Stiftung Hephata war? Auch, denn die neuen Bewohner*innen können für nur 1 Euro zusätzlich alle eine Gartenparzelle mitmieten. „Keine Selbstversorgergärten, man kann hier Tomaten anbauen, aber auch Liegestühle aufbauen“, sagt Sabine Alef, Architektin bei Hephata. Aber vor allem geht es um 50 neue Wohnungen, zu mieten für jede*n und in Nachbarschaft mit den Menschen mit Behinderungen, denen Hephata eine Arbeit gibt. „Früher haben 600 Menschen mit Behinderungen hier gelebt, wie in einer Anstalt“, sagt Joachim Händelkes, Abteilungsleiter Bau & Liegenschaften bei Hephata, „heute leben hier nur noch 100 Menschen mit Behinderungen und wir gehen den umgekehrten Weg und holen uns das Leben hier rein. Das ist für uns gelebte Inklusion“.

Die 50 Wohnungen zu vermieten, dürfte nicht schwer sein, denn sie haben alles, was eine moderne nachhaltige Wohnung mit höchster Energieeffizienz haben sollte. Von den Terrassentüren aus echter Lärche über verschiebbare Holzverschattung an den Balkonen, Schiebetüren zum Vergrößern und Verkleinern der Räume, wohnungseigenen Hauswirtschaftsräumen, Sole-Wasser-Wärmepumpen, Barrierefreiheit, Photovoltaik zur Stromgewinnung, Tiefgaragenstellplätze für Autos und Fahrräder bis zu E-Anschlüssen zum Aufladen. Zur Dämmung der zweistöckigen Gebäude ist kein Polystyrol, sondern umweltfreundliche und schwer entflammbare Steinwolle verwendet worden. Regenwasserzisternen dienen der Gartenbewässerung.

Zwischen 62 und 75 Quadratmeter sind die zweieinhalb-Zimmer-Wohnungen groß und gedacht für Pärchen und Singles. Mit 11,50 Euro pro Quadratmeter sind sie für Neubauten mit dem Standard auf dem freien Wohnungsmarkt recht günstig. „Durch die gute Dämmung und die moderne Technik ist mit geringen Warmnebenkosten zu rechnen“, so Händelkes.

Und noch etwas ist anders, als anderswo: Es soll in einem gemeinsamen Gewächshaus Raum für die Gemeinschaft geben. „Hier können sich die Nachbarn auf ein Glas Rotwein treffen oder Zucchini gegen Kartoffeln tauschen“, so Händelkes. Und ganz klar: Die Benutzung des Hephata-Parks ist ausdrücklich erwünscht, inklusive Bouleplatz und dem kleinen Café.

Weil das Grundstück schon im Besitz des Bauherrn Hephata war, mussten nur rund 13 Millionen Euro investiert werden. Entwurf und Bauplanung sind in der Hand von Schrammen Architekten.