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Abschiebung Azubi der Mönchengladbacher Firma Ludwig Steup

Daouda Guilavogui weiter von Abschiebung bedroht : Viersener Behörde bleibt hart

Es ist eine Woche später und der von Abschiebung bedrohte Flüchtling Daouda Guilavogui ist noch da – aber nur vorerst. Der Azubi der Mönchengladbacher Firma Ludwig Steup soll ausreisen und mit Visum wieder einreisen. Eine Vorabzustimmung dazu verweigert ihm die Stadt Viersen aber nach wie vor.

„Wenn Du die Hoffnung aufgibst, hast Du schon verloren“, haben die Geschäftsführer der Firma Steup, Jochen Schmitz und Holger Steup, ihren Azubi Daouda Guilavogui ermuntert. „Wir haben größten Respekt, wie der weiter seinen Job macht“, sagt Jochen Schmitz. Daouda Guilavogui, den alle nur Daouda nennen, arbeitet bei Steup in Mönchengladbach, wohnt aber in Süchteln und fällt damit in Sachen Asylantrag in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Viersen, und die verweigert ihm ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht, weil für die Behörde trotz beglaubigter Papiere angeblich seine Identität unklar ist (Extra-Tipp berichtete).

Am vergangenen Montag sollte Daouda eigentlich in sein Heimatland Guinea abgeschoben werden. Doch die Abschiebung ist aufgrund vieler Proteste und dem Einsatz seiner Chefs, Oberbürgermeister Felix Heinrichs und anderer engagierter Bürger, vorerst verschoben. Es hat am Dienstag ein Treffen Daoudas mit der Viersener Ausländerbehörde gegeben, mit dem Ergebnis, dass der Azubi bis zur Zwischenprüfung im Juni bleiben darf, unmittelbar danach aber nach den Regeln der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ausreisen soll, um in Guinea seine Identität abschließend zu klären, ein Visum zu beantragen und wieder einzureisen.

Der Haken: Die Ausländerbehörde will keine Vorabzustimmung geben, dass er das Visum auch bekommt. Daoudas Chef Jochen Schmitz findet das nach Gesprächen mit anderen betroffenen Unternehmern aber mehr als unwahrscheinlich.

„Immerhin haben wir aber einen Teilerfolg und Zeit gewonnen“, sagt er, „wir sind weiter im Gespräch, sogar mit verschiedenen Ministerien“. Eins davon sei das Entwicklungshilfeministerium, so Jochen Schmitz.

Inzwischen ist ein neuer Anwalt eingeschaltet, der von hier aus die Identität abschließend klären soll. Und auch verschiedene Politiker haben Hilfe zugesagt.

Leider sei es nicht möglich, die Behörde zu wechseln. Auch darüber habe er schon mit dem Mönchengladbacher Oberbürgermeister gesprochen, so Schmitz. Seiner Meinung nach mache man in Viersen keinen Hehl daraus, Daouda loswerden zu wollen.

Daouda ist seit 2014 in Deutschland, ist integriert, spricht gut Deutsch und schreibt gute Noten in der Berufsschule.