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Am Sonntag wird Becketts Stück "Endspiel" im Theater MG vorgestellt

Matinée im Theater : Becketts Stück der Stunde?

Am kommenden Sonntag, 30. Januar, wird die Inszenierung des Beckett-Stücks „Endspiel“ von Matthias Gehrt im Theater Mönchengladbach vorgestellt. Ist das groteske Schauspiel das Stück der Stunde in Zeiten der Corona-Pandemie?

Am Samstag, 5. Februar feiert „Endspiel“ von Samuel Beckett um 19.30 Uhr Premiere im Theater Mönchengladbach. „Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, …“, so Clovs erste Worte in „Endspiel“ („Fin de Partie“), das Beckett 1956 schrieb. Clov ist der vermeintliche Sohn des blinden und gelähmten Hamm, der ihn tagein tagaus als Diener schikaniert. Beide haben sich nach einer nicht genau bezeichneten Weltkatastrophe eingebunkert und füllen die wenige ihnen noch verbleibende Lebenszeit mit grotesk anmutenden Beziehungsspielchen. Sie schlagen die Zeit tot.

Doch damit nicht genug: Beckett lässt Hamms gehasste Eltern beinamputiert in zwei Mülltonnen vegetieren. Dort schwelgen sie grotesk glücklich in alten Zeiten und lassen ihrem tiefen Hass auf Hamm seinen Lauf. Was für eine absurde Situation – die trotz aller Hoffnungslosigkeit einer gewissen „bösen“ Komik nicht entbehrt.

Ist „Endspiel“ das Stück der Stunde in Zeiten der Corona-Pandemie? Geht es zu Ende? Mit uns? Mit allem? Wenn wir die Katastrophe nicht mehr aufhalten können, was sollen wir dann tun? Bleibt uns dann nur noch, zu spielen, unser Leben zu spielen? Angesichts der Unausweichlichkeit des Endes erscheint jede Ernsthaftigkeit lächerlich. Beckett ist gnadenlos, in jeder Beziehung.

Schauspieldirektor Matthias Gehrt inszeniert Becketts bitterböse Endzeitkomödie in Zeiten der Corona-Pandemie. Nach „Warten auf Godot“ und „Glückliche Tage“ ist es seine dritte Begegnung mit dem Autor. Neben Christoph Hohmann als Hamm und David Kösters als Clov spielen Katharina Kurschat (Nell) und Henning Kallweit (Nagg).

Bei einer Matinee am Sonntag, 30. Januar um 15 Uhr gibt es im Theater Mönchengladbach (Theaterbar) erste spannende Einblicke in die Inszenierung.

Tickets sind auf www.theater-kr-mg.de oder unter 02166/6151-100 erhältlich. .