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André Gebel hat seinen ersten Krimi geschrieben

Neuer Krimi vom Niederrhein : Auftragsmord ist auch nur eine Dienstleistung

Seinen ersten Krimi hat der gebürtige Merbecker André Gebel in Rebeck spielen lassen. Madenbergbach und Rüsseldorf spielen auch eine Rolle. Sind die Namensähnlichkeiten zu niederrheinischen Städten Zufall? Möglicherweise nicht. In „Waschen.Föhnen.Morden“ gibt’s durchaus Parallelen zur niederrheinischen Realität.

Rebeck ist so ein Dorf, wo der Städter nicht „tot überm Zaun hängen möchte“, wie man am Niederrhein so schön sagt. Oder brodelt da was unter der Oberfläche? Zum Glück ist der Ort ja fiktiv und Ähnlichkeiten mit Merbeck wären ... vielleicht zufällig? Da nämlich ist André Gebel aufgewachsen. Und zumindest die inzwischen geschlossene Frittenbude dort hat ihn inspiriert. „Ich bin morgens aufgewacht und hatte die Idee zum Buch im Kopf“, sagt er: was wäre, wenn ein Auftragskiller in einem verschlafenen Nest einfach so seine Dienste als „Tötungsdelikte aller Art“ anpreist?

Mit einer großen Portion schwarzem Humor beschreibt Gebel, wie ein geheimnisvoller Fremder das ehemalige Friseuranwesen der Dorfgemeinde Rebeck bezieht und diese mit besagtem grotesk erscheinenden Business überrascht. Sein Killerangebot schreibt er eines Abends an die Vitrine seines Ladens und meint es bitterernst mit der Geschäftsidee. Während die Jugend das für eine lässig vorgetäuschte Sache hält und in ihm einen Starfriseur vermutet, zeigen die Erwachsenen, nach anfänglicher Skepsis, Interesse an dem Angebot. Die ersten Mordaufträge scheinen zunächst zufällig platziert, doch sie folgen einem geheimen Plan, der Stück um Stück das Rätsel der Gemeinde Rebeck löst … „Die Mordopfer haben es alle auch ein bisschen verdient“, findet der Autor.

Gebel, der inzwischen, viele Kilometer entfernt, in München wohnt, hat als Kind schon geschrieben. Der diplomierte Betriebskaufmann, der in Köln Marketing studiert hat, Kampagnen und Konzepte für eine Münchner Digitalagentur entwickelt, Vorträge hält und seit Jahren den Reiseblog „Turnagain“ betreibt, fand ein ganzes Buch zu schreiben dann doch ein bisschen wie Diplomarbeit. „Recherchieren ist meine Achillesferse“, sagt er. Die Ideen müssen also so kommen – meistens früh morgens. Wenn er mal eine Blockade hat, geht er raus in die Natur, um mal kräftig durchzuatmen.

Der Krimi erscheint heute bei Piper und kostet 16 Euro.