1. Mönchengladbach

Atze Schröder kommt nach Gladbach - letzte Karten gewinnen

Extra-Tipp verlost in der Sonntagsausgabe die letzten Karten : Atze Schröder zeigt echte Gefühle

Ringel die Natter, er ist wieder da! Am Donnerstag, 23. März, bringt Atze Schröder „Echte Gefühle“ ins Rote Krokodil. Im Interview mit dem Extra-Tipp plaudert er über sein aktuelles Programm und aus dem Nähkästchen.

Ins Telefoninterview geht Atze Schröder lässig vom Homeoffice aus, räumt nebenbei multitaskingmäßig die Küche auf, wie er verrät. Da stellt sich natürlich sofort die Frage:

Atze im Homeoffice – in der Joggingbuxe oder in engen Jeans?

Atze Schröder (lacht): Ne, tatsächlich in Jogginghose. Sieht aber superstylish aus.

Welche Marke?

Warte. (Pause.) Das ist Boss.

Natürlich...

(Lacht.) Damit meine Freundin gleich mal sieht, was hier Sache ist.

Wo der Frosch die Locken hat...

Genau.

Woher kommen eigentlich diese Sprüche, auch „Dann hat dein Arsch Kirmes“?

Davon schnappt man natürlich im Ruhrgebiet viel auf. Den mit dem Frosch hab ich tatsächlich geklaut. Ich habe vor 20 Jahren in Bochum am Kemnader See gespielt, da kam eine ältere Dame nach meinem Auftritt hinter die Bühne und sagte, „Mensch, Atze, Du zeigst den Leuten aber mal, wo der Frosch die Locken hat!“

Du bist im Ruhrgebiet großgeworden?

Ich bin in Essen geboren und im Münsterland aufgewachsen, wohne mittlerweile in Hamburg. Aber die ganzen Sprüche hab ich natürlich mit der Muttermlich aufgesaugt.

Macht Atze privat auch so Sprüche?

(Lacht.) Ich versuch’s, aber meine Freundin ist lustiger.

Deine Fans haben lange gewartet, mit „Echte Gefühle“ stehst Du seit 2019 in den Startlöchern, wegen Corona musste die Tour immer wieder verschoben werden...

Ja, ich war 2020 gerade richtig auf Tour, hab die großen Hallen gespielt, war dann in Oberhausen in der Köpi-Arena, die ja schon lang nicht mehr so heißt, dann hieß es: Nächstes Wochenende geht nix. Dann dachte ich okay, machen wir halt im März weiter, und dann ging wieder nichts und wieder nichts... Und jetzt spielen wir endlich die zweite Hälfte. Wer’s sehen will, muss sich beeilen, im März ist definitiv Schluss!

Große Halle oder kleine Bühne wie im Roten Krokodil– was ist cooler?

Beides hat was, in kleineren Hallen – und das Rote Krokodil zähle ich zu den Clubs – bekommt man hinten noch mit, was in der vorderen Reihe gerufen wird. Da kann man dann sehr spontan sein. Dafür ist in den großen Hallen wie der Westfalenhalle oder Lanxess Arena mehr Energie drin. Hat beides seine Vorteile.

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Was war Dein schlimmster Auftritt?

Ich habe vor ein paar Jahren eine Gala in München gespielt, vor 120 Investmentbankern, da war die Reaktion sehr mau. Der Veranstalter meinte hinterher zu mir: War super! Und ich hab gesagt: Wie, die haben doch kaum gelacht! Und dann hab ich erfahren, dass zwei Drittel des Publikums italienisch und spanisch waren. Das Beste war: Die habe ein Jahr später wieder gebucht! (Lacht.)

Über was lacht Atze privat?

Ich lache immer, wenn was schief geht, auch bei mir selbst.

Was hat Atze in der Coronazeit so getrieben?

Eine Biographie geschrieben und zwei Podcasts gemacht, „Betreutes Fühlen“ mit Leon Winscheid und „Zärtliche Cousinen“ mit Till Hoheneder. Das war’s. Und viel Freizeit, das hat mir auch gut gefallen.

In Deinem Programm geht es um falsche Fuffziger und Fake News. Sind das private Themen, wie entsteht so ein Programm?

Ich versuche immer, Zeitgeist einzufangen. Auf „Echte Gefühle“ kam ich bei Rossmann, als ich ein Shampoo gesehen habe, auf dem stand „Für langes, verführerisches Haar“. Da dachte ich: Uns fällt gar nicht mehr auf, was da überall für eine Scheiße drauf steht. Ich meine, du wäschst dir ja nicht die Haare und wirst dann draußen angesprungen! Und dann hab ich mir mal die Mühe gemacht, hab überall draufgeschaut, auch auf die Duschgels. Da gibt es eines, das heißt „Ich mach dich glücklich“! Oder auch bei Parship: Alle 30 Sekunden verliebt man sich da. Warum geht das Mindest-Abo dann drei Monate? Das fällt uns allen nicht mehr auf. Und dann hab ich mich gefragt: Wo ist das Echte? Und so einen Gedanken braucht’s immer für ein neues Programm.

Und das schreibst Du komplett selber?

Nein, zusammen mit meinem Freund Till Hoheneder, mit dem schreibe ich alles zusammen.

Atze ist ja eher der Haudrauf- als der gefühlvolle Typ. Jetzt kommt er mit echten Gefühlen – ist er milder geworden mit dem Alter?

Ja, vielleicht, aber der Zeitgeist geht ja an keinem vorbei und es ist ja eigentlich umso lustiger, wenn ein Typ, der für seine Macho-Art bekannt ist, plötzlich Gefühle zeigt.

Und wie ist es mit dem Style? Stichwort Glückslocken. Oder die Alpina-Brille... Ändert sich da auch was?

Nein. Ich hab zwar überlegt: So bald im Rentenalter, was machste denn jetzt? Aber dann hab ich gedacht, ich mach erst mal bis 80 so weiter. Von den Brillen hat mir der Hersteller übrigens die letzten drei Modelle geschickt, da habe ich also noch Reserven.

Zu den Atze-Klassikern zählt zum Beispiel „Kevin, soll die Mama dir mal die Jacke anziehen?“ Auf welche Highlights können sich die Gladbacher jetzt freuen?

Na, ich kehre ja zurück, habe im Roten Krokodil angefangen, das Programm einzuspielen, und jetzt können die Gladbacher sich darauf freuen, dass es auch wirklich fluppt. (Lacht.) Nein, wirklich, das ist schön rund gespielt, jeder Gag sitzt an der richtigen Stelle und es gibt auf jeden Fall ne Lachgarantie!

Kommt Atze zum Auftritt im Roten Krokodil eigentlich mit dem Porsche vorgefahren?

(Lacht.) Nein, ich hab einen Tourwagen von Mercedes. Schon immer.

Und hast Du privat einen Porsche?

Jaaa. Aber bestimmt schon sechs Wochen nicht mehr bewegt. Privat hab ich nicht so viel Interesse an Autos. Ich bin begeisterter Fahrradfahrer. Jetzt könntest Du sagen: Um Himmels willen! Aber von Porsche gibt’s ja auch Fahrräder!

Du hast riesige Hallen gefüllt, eine eigene TV-Serie und Filme gedreht, Bücher geschrieben – was steht noch auf seiner Bucket List?

Beruflich nichts. Ansonsten: Einfach Spaß haben. Das ist das beste Gefühl von allen. Deshalb können meine Zuschauer auch sicher sein: Wenn ich auf der Bühne stehe, dann nicht aus finanziellen Gründen, sondern einfach, weil ich mit ihnen Spaß haben will.