1. Städte
  2. Mönchengladbach

Bienen-AG des Math.-Nat. Gymnasiums erntet 70 Kilo Honig

Vor fünf Jahren zogen die ersten Bienenvölker in der Schule ein : Math-Nat-Bienen-AG erntet 70 Kilo Honig

Es summt und brummt, wenn die Schüler*innen der Bienen-AG des Math.-Nat. Gymnasiums unter Anleitung von Biologie- und Sportlehrer Frank Schillings die Bienenstöcke der Schule öffnen. Vor fünf Jahren zogen die ersten Bienenvölker auf dem Schulgelände ein. Mittlerweile sind es sechs Völker mit Honigbienen. In einem großen Volk leben rund 50 000 Bienen.

Die AG trifft sich einmal in der Woche und beschäftigt sich mit allen Themen rund um die Biene. Zu den Aufgaben der jungen Imker*innen gehören neben der Honigernte auch die Gesunderhaltung der Bienen, unter anderem durch das regelmäßige Reinigen der Bienenstöcke, das Aussortieren alter Waben sowie die Pflege der Arbeitsmaterialien. „Wir machen alle Arbeiten, die ein auch Imker macht und das Putzen gehört nun mal dazu“, schmunzelt Frank Schillings.

Für die AG geht es weniger um die Honigernte, sondern vor allem um eine wissenschaftliche Annäherung an das Leben eines Bienenvolkes. Bei einem der schulischen Bienenstöcke handelt es sich um einen E-Hive. Ein E-Hive ist ein digitaler Bienenstock, die Bezeichnung ist aus dem Englischen von „electronic Beehive“ abgeleitet. Es handelt sich dabei um einen Bienenstock, der mit Sensoren ausgestattet ist, die Daten aus dem Inneren des Bienenstocks aufnehmen. Hierzu gehören beispielsweise die Temperatur und das Gewicht des Bienenstocks. So können neue Erkenntnisse über das Leben der Honigbienen gesammelt werden. Eine Wetterstation sammelt weitere Daten. „Es gibt eine Website, auf der man die Daten unseres Bienenstocks live mit anderen eHives aus ganz Europa vergleichen konnte. Das war sehr interessant für uns zu vergleichen“.

Wegen der Sanierungsarbeiten ist der E-Hive momentan nicht in Betrieb und es leben derzeit nur drei der sechs Völker auf dem Schulgelände, darunter ein Wirtschaftsvolk und zwei sogenannte Ableger. „Wir haben aus unseren bestehenden Völkern Waben mit ganz junger Brut entnommen. Daraus sind inzwischen zwei neue Völker entstanden, die eine neue Königin herangezogen haben, die nun selbst Eier legt“. Bienenköniginnen legen bis zu 2 000 Eier am Tag. Dass die Bildung der Ableger funktioniert hat, lässt sich unter anderem anhand der Pollen erkennen, die die Arbeiterinnen mitbringen. „Die Pollen sind proteinhaltig und dienen als Nahrung für die Brut. Das Sammeln von Pollen gehört zur letzten Lebensphase der Biene“, erläutert der MINT-Koordinator. Die übrigen drei Bienenvölker sind übergangsweise bei ihm im Garten eingezogen.

Die Bienenprodukte werden von der AG weiterverarbeitet und beim Tag der offenen Tür der Schule verkauft. In diesem Jahr konnten die jungen Imker*innen rund 40 Kilo Frühjahrshonig und weitere 30 Kilo Sommerhonig ernten. Das Bienenwachs wird geschmolzen und die Schüler*innen ziehen daraus Kerzen, unter anderem in Form eines Bienenkorbs. „Mit dem Verkauf der Produkte versuchen wir unsere Kosten zu decken. Wenn uns das gelingt, wird der Überschuss künftig für die Förderung von Insektenschutzprojekten genutzt“, so Schillings. Für Wildbienen hat die AG eine Wildblumenwiese auf dem Schulgelände angelegt.