1. Mönchengladbach

Ein Blackout ist unwahrscheinlich. Vorsorge ist trotzdem gut

Ein Blackout ist unwahrscheinlich. Vorsorge ist trotzdem sinnvoll : Hamstern nein, Notvorrat ja!

Das vorweg: großflächige Stromausfälle – Blackouts – sind auch in diesem Winter unwahrscheinlich. Gänzlich umöglich sind sie aber nicht. Mönchengladbach bereitet sich mit dem so genannten Leuchtturmkonzept auf einen Ernstfall vor. Doch kann die Bevölkerung auch etwas tun und was ist mit dem Trinkwasser?

Der Kiosk ist nur ein paar Meter entfernt, die Supermärkte sind bis spät abends geöffnet, Lieferdienste sind jederzeit im Einsatz. An dieses Szenario haben wir uns nicht nur in Mönchengladbach gewöhnt. Dass die Lebensmittelversorgung aber auch mal problematisch sein kann, hat spätestens erfahren, wer wegen Corona plötzlich in Quarantäne musste. Und auch die ständige Verfügbarkeit von Strom könnte eines Tages unterbrochen sein – auch in der derzeitigen Energiekrise eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Auf einen solchen unwahrscheinlichen Fall eines  lang anhaltenden Stromausfall bereiten sich derzeit Städte und Gemeinden vor. Oberbürgermeister Felix Heinrichs hatte in der letzten Ratssitzung am 19. Oktober die mit dem Energie-Krisenstab erarbeiteten ersten Maßnahmen vorgestellt. Das so genannte Leuchtturmkonzept sieht Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr als Informations-Standorte vor, wenn Handys, Fernseher und Radios mangels Strom nicht mehr funktionieren. Es sei zudem vorgesehen, einen Verwaltungsstandort mit Notstromaggregaten auszustatten, um eine begrenzte Zahl von notwendigen Arbeitsplätzen zu sichern, so Heinrichs. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wird zudem nicht müde, für ein auf zehn Tage ausgelegtes  Lebensmittel-Notfallpaket zu werben.

An dieser Stelle sind die Bürger*innen gefragt. Das BBK hat eine lange Liste von Empfehlungen von haltbaren Lebensmitteln und Getränken erarbeitet, auch sowas, wie Batterien (etwa für Taschenlampen und Radios) und Kerzen gehört dazu. Gezielt und mit Köpfchen solle ein solcher Vorrat angelegt werden. Mit „hamstern“ habe das nichts zu tun. Hamstern seien impulsive und wenig durchdachte Einkäufe über den persönlichen Bedarf hinaus, heißt es von Seiten des Bundesamtes. In Zeiten tatsächlicher Knappheit zudem ziemlich unsolidarisch. Es sei nicht erforderlich, den Vorrat „auf einen Schlag“ anzulegen. Man könne ihn nach und nach aufbauen, indem man bei den Einkäufen von haltbaren Produkten – wie etwa Nudeln – eine Packung mehr kaufe.

Und wie sieht es mit der Wasserversorgung aus? Ist die überhaupt bei einem Stromausfall betroffen? Wir haben bei der NEW nachgefragt und erfahren, dass für die Trinkwasserversorgung in den größeren NEW-Wasserwerken Notstromaggregate vorhanden seien. „Im Falle eines Stromausfalls erzeugen diese Strom für die Pumpen, die das Trinkwasser in die Leitungen und somit zu den Entnahmestellen befördern. Wir können auf diesem Wege die Trinkwasserversorgung für 72 Stunden aufrechterhalten“, so Pressesprecher Lucas Bayer.

  • Sollte es aufgrund der Energiekrise einen
    Oberbürgermeister Felix Heinrichs informiert Politik über erste Maßnahmen : Verwaltung bereitet sich auf möglichen Stromausfall vor
  • 20 feste „Leuchtturm“-Standorte gibt es im
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Eine Liste der Leuchtturm-Standorte mit Karte wird die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.

Aufgrund der großen Nachfrage ist der Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen in der deutschen Fassung derzeit als gedruckte Publikation vergriffen und daher nicht bestellbar. Ein Nachdruck ist in Arbeit.

Alle Infos über die Notfallvorsorge gibt es aber online auf
www.bbk.bund.de