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Erfolgreiches Projekt der Diakonie Mönchengladbach

Erfolgreiches Projekt der Diakonie Mönchengladbach : Hilfe für obdachlose Frauen

Die Diakonie Mönchengladbach hat mit Unterstützung des Landes geschafft, einen besseren Zugang zu wohnungslosen Frauen zu bekommen. Mit rund 300 000 Euro fördert das Sozialministerium NRW die Arbeit spezieller Streetworker. Die Landtagskandidaten Vanessa Odermatt und Jochen Klenner haben sich im Café Pflaster und bei einem Rundgang durch die Gladbacher Innenstadt über das erfolgreiche Projekt informiert.

Die ausgebildete Krankenschwester Marlene Beckmann schafft bei ihrer Arbeit täglich viele tausend Schritte. Vom Café Pflaster am Kapuzinerplatz geht der Weg zu Parkhäusern und Tiefgaragen, Unterführungen und verlassenen Haus- und Geschäftseingängen. Hier suchen obdachlose Menschen Zuflucht. „Im Alltag geht das oft unter – wenn wir genauer hinschauen, sehen wir aber Einkaufswagen mit Kleidung, Matratzen und Plastiktüten mit Kleidung“, erkennen Vanessa Odermatt und Jochen Klenner bei ihrem Weg durch die Gladbacher Innenstadt mit der erfahrenen Streetworkerin.

Marlene Beckmann betreut mit ihrer Kollegin über 40 Frauen. Sie kennen die persönlichen Schicksale, kommen miteinander ins Gespräch und spüren, dass die Wohnungslosen füreinander Verantwortung übernehmen. Gerade Frauen brauchen jedoch oft Zeit, um Hilfe anzunehmen, und geraten immer wieder an „falsche Männer“ und „vermeintliche Helfer“. Der Weg zur städtischen Notunterkunft im abgelegenen Luisental in Odenkirchen ist vielen zu weit – sie „kommen irgendwo unter“ und erleben dabei sexuelle Abhängigkeit und Gewalt. Oft macht Drogensucht den Ausweg aus dieser Spirale besonders schwer: „Hier wäre eine zentralere Anlaufstelle – wie bei den Männern in der Nähe des Gladbacher Bahnhofs sinnvoll“, stellen Odermatt und Klenner fest.

Die körperlichen Folgen durch das „Leben auf der Straße“ sehen die Streetworker der Diakonie. Und deshalb legen sie auch einen Schwerpunkt auf die gesundheitliche Hilfe. Marlene Beckmann ist froh, dass das Landesförderprogramm ihr mehr Zeit für die Arbeit mit den obdachlosen Frauen gibt. Das betont auch die Fachbereichsleiterin für den Bereich Wohnungslosigkeit bei der Diakonie Brigitte Bloschak. Sie plant gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Diakonischen Werks Dr. Alf Scheidgen schon die nächsten Förderanträge im Rahmen der sogenannten Kümmerer-Projekte des Landes. Denn bei dem Gespräch im Café Pflaster betonen die Helfer der Diakonie, dass die Dunkelziffer der Betroffenen sehr hoch sei.

„Das Land hat deshalb beim Kampf gegen Wohnungslosigkeit in den vergangenen fünf Jahren einen Schwerpunkt gelegt und die Förderung um mehrere Millionen Euro ausgebaut“, so Jochen Klenner. Er und Vanessa Odermatt freuen sich, dass die Fördermöglichkeiten in Mönchengladbach mit guten Ideen und Initiativen gut umgesetzt werden.