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Gemeinsamer Garten für ALZ und HUMA​

Kunstprojekt: Gemeinsamer Garten für ALZ und HUMA : Brückenschlag von hüben nach drüben

Zwei Welten miteinander verbinden, das ist das Anliegen des ungewöhnlichen Kunstprojektes „Ein Garten mit Brücken“, dessen Bau nach den Entwürfen der australischen Künstlerin Ruth Buchanan morgen begonnen wird. Arbeitslosenzentrum und HUMA sollen einen gemeinsamen Garten bekommen – mit verbindenden Brücken.

Als vor einigen Jahren Karl Sasserath, Leiter des Arbeitslosenzentrums, und Thomas Hollkott, Schulleiter des benachbarten Stiftischen Humanistischen Gymnasiums (HUMA), die eingerostete Tür zum Garten des Arbeitslosenzentrums (ALZ) an der Lüpertzenderstraße, mühsam aufgeschlossen hatten und in das hüfthohe Unkraut des wild wuchernden Gartens hinaus traten, wusste niemand, dass das der Anfang eines Aufsehen erregenden Projektes werden würde. Die beiden Männer hatten im Sinn, die Welt des Gymnasiums mit der des Arbeitslosenzentrums zusammen zu bringen. Menschen, die sich sonst vielleicht nie treffen würden, sollten in Kontakt kommen. „Ich hatte erst daran gedacht, dass die Schüler*innen vielleicht in der Kantine des ALZ mittags essen könnten“, sagt Thomas Hollkott. Dass das nicht funktionieren würde, war schnell klar. Und so entstand die Idee eines gemeinsamen Gartens mit Brückenschlag in beide Welten.

Nach und nach wurden verschiedene Akteure ins Boot geholt: die Kunststiftung des Museums Abteiberg, die Regionalentwicklung Neue Auftraggeber, die Stadt und das Land und viele Sponsoren. Und die australische Künstlerin Ruth Buchanan wurde ausfindig gemacht, deren zentrales Kunstthema der Brückenschlag ist. Sie reiste nach Mönchengladbach, verbrachte viel Zeit mit der Analyse der Umgebung, lernte die Menschen im Arbeitslosenzentrum und die Schüler*innen des benachbarten Gymnasiums kennen. „Wir hatten Workshops, an denen Menschen zwischen 14 und 85 teilgenommen haben“, sagt sie.

Ihr so entstandener Entwurf „Ein Garten mit Brücken“ ist aufgebaut wie ein Körper mit Wirbelsäule, Magen, Kehle und Ohr. Der Magen zum Beispiel soll ein Glaspavillon werden, in dem Menschen sich treffen können. Die Wendeltreppe vom Hans Jonas Park in den Garten runter, wäre die Wirbelsäule. „Wenn das Projekt fertig ist, müssen die Menschen checken, dass das jetzt ihnen gehört“, sagt Buchanan, „ich schaffe nur den Rahmen, in dem sie agieren“. Ob Heilkräuter angebaut, ein Schulgarten angelegt oder Boule gespielt werde, müssten die entscheiden, die den Garten nutzen.

Morgen wird die Firma Ernst Kreuder mit dem Bau beginnen. „Ich habe eine Bitte an alle“, so Susanne Titz, Leiterin des benachbarten Museums Abteiberg, „halten Sie diesen Spirit“.