1. Mönchengladbach

Gestern Spatenstich für neue Kita in Venn

Neue Kita In der Duis : Spatenstich mit Verzögerung

Mönchengladbach liegt mit dem Bau von Kitas ganz weit vorne in NRW. Trotzdem ist der obligatorische Spatenstich zum Baubeginn nicht immer schnelle Routine. Gestern verzögerte sich das Ritual in Venn, weil zwei verärgerte Anwohnerinnen eine Kita dort gar nicht gut finden.

Normalerweise ist so ein offizieller Baustart eine reibungslose Angelegenheit: Ein paar Infos zur Architektur und zum Zweck des Gebäudes, das berühmte Spatenstich-Foto mit den Beteiligten und schon macht man sich wieder auf den Weg. Beim Spatenstich für die neue Kita In der Duis gestern nicht, da zog sich der Termin in die Länge. Zwei Anwohnerinnen zeigten sich alles andere als begeistert von dem Bauvorhaben in Höhe der Hausnummer 61. Offenbar hatte man dort nicht damit gerechnet, dass die 20 Jahre alte Bauplanung tatsächlich irgendwann Realität werden könnte. Schließlich sähe man den Umweltschutz ja heute aus einem anderen Blickwinkel, als damals, bekamen zuerst Reinhold Schiffers, Aufsichtsratsvorsitzender des Investors WohnBau, und später Oberbürgermeister Felix Heinrichs zu hören. Die Anwohnerinnen führten Risse in den Wänden durch den Baustellenstart, die Missachtung der Vorschriften zur Tötung von Maulwürfen, die Zerstörung eines Biotops direkt vor ihrer Haustür, den Wegfall eine Sickerfläche bei Hochwasser, Parkplatzprobleme, und eine zu schmale Zufahrt für die Feuerwehr ins Feld. Im übrigen würde seit Beginn der Baustelle ungehindert dort Müll abgeladen und eine Info habe man auch nicht bekommen. Schiffers und Heinrichs stellten sich der Diskussion und wiesen darauf hin, dass ordnungsgemäß alle Genehmigungsverfahren durchlaufen worden seien. Das beträfe die Parkplätze ebenso, wie den Brandschutz. „Als Sie hier vor vielen Jahren gebaut haben, hat das vielleicht auch nicht alle drumherum erfreut“, konterte der OB.

Auf einem rund 2 050 Quadratmeter großen Grundstück In der Duis investiert die städtische WohnBau rund 1,8 Millionen Euro in den Bau einer dreigruppigen Kindertagesstätte.  Um Ressourcen zu schonen, wird neben einer geplanten Dachbegrünung ein hohes Augenmerk auf die Nutzung von nachhaltigen Materialien gelegt. OB Felix Heinrichs freute sich besonders über die Recycling-Fenster, die zudem in der Region hergestellt werden. Die Beheizung erfolgt über eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen-Technik. Baubeginn soll Mitte Februar sein, Fertigstellung etwa im April. „Im Moment gibt es ein Lieferproblem bei den Fernstern“, so Architekt Stephan Brings, von Bringsarchitekten.

„Die Verdichtung der Innenstadt ist unsere Antwort auf Flächenfraß“, so Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Die Zahl der Bewohner*innen in Venn würde wachsen, man brauche mehr Kitaplätze und der neue E-Bus halte genau vor der Tür.