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Gladbacher Flughafen als „Forschungslabor“​

Gladbacher Flughafen als „Forschungslabor“ : Drohnen und Flugtaxis in Erprobung

Der Flughafen Mönchengladbach hat sich die Forschung zu zukunftsfähigen und nachhaltigen Konzepten in der Luftfahrt und die konsequente Ausrichtung des Platzes auf die neuen Technologien auf die Fahnen geschrieben. Nach SkyCab und OpAL (Operationelle Auswirkungen von neuen Antrieben in der Luftfahrt) kam jetzt die Förderzusage für das nächste Forschungsprojekt, SkyTRACKplus.

Knapp 500 000 Euro werden in den kommenden 18 Monaten am Standort Mönchengladbach in ein robustes Flugbetriebskonzept für den sicheren, planbaren und witterungsunabhängigen Parallelbetrieb von bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen investiert. Die Hälfte davon wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert, allein knapp 150 000 Euro erhält der Flughafen Mönchengladbach (MGL). Unter dem Namen SkyTRACKplus forscht der MGL gemeinsam mit dem Projektteam (FH Aachen, DRONIQ GmbH, Flughäfen Paderborn/Lippstadt, Stadt Mönchengladbach) zu publizierbaren und kontrollierten Flugverfahren für Flugtaxis und Drohnen, die zusammen mit der Flugsicherung erstellt und mit einer Drohne erprobt werden. Das Ergebnis steht allen Luftraumnutzern als Gemeingut zur Verfügung.

Ein sicherer Flugbetrieb inklusive der innovativen und nachhaltigen neuen Flugobjekte ist ohne die entsprechenden Verfahren nicht möglich. Die in diesem Projekt erarbeiteten Konzepte sind daher ein wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende. Sie sorgen nicht nur für nachhaltige Mobilitätsangebote in Ballungsgebieten, sondern bereiten auch den Weg für den Einsatz der wendigen, elektrisch betriebenen Flugobjekte im medizinischen Bereich sowie bei Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutz. Hochautomatisiert und digital vernetzt reduzieren sie den CO2-Fußabdruck durch elektrifiziertes Fliegen und optimiertes Routen- und Flugmanagement und senken die Lärmemissionen spürbar. Ein Plus vor allem im städtischen Umfeld.

Der MGL ist das Reallabor in diesem Projekt. Hier, an einem Flughafen mit einer vollständigen Infrastruktur inklusive Kontrollzone werden die Testflüge und -verfahren geplant und erprobt. Dazu werden zwei Drohnen angeschafft, die als klein skalierte Demonstratoren die Interaktion mehrerer unbemannter Flugobjekte in einem komplexen Luftraum erproben sollen. „Am Flughafen Mönchengladbach bieten wir die komplette Infrastruktur eines multimodalen Mobilitätshubs, um die Integration bemannter und unbemannter Luftraumteilnehmer voranzutreiben“, sagt MGL-Geschäftsführer Andreas Ungar.

Drohnen und spätere Flugtaxis fliegen deutlich tiefer als Flugzeuge. Unterhalb der Radarführungsmindesthöhe ist bisher keine flächendeckende Ortungslösung und damit Flugsicherung verfügbar. Die Integration in das Luftverkehrssystem mit hoher Verkehrs- und Flugplatzdichte soll anhand einer Beispielstrecke zwischen den Flughäfen Mönchengladbach und Paderborn mit einer Zwischenlandung im urbanen und ländlichen Raum erarbeitet werden.

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Am MGL hat man im Rahmen des SkyCab-Projekts bereits Erfahrung mit dieser komplexen Aufgabenstellung gesammelt. Der erste Testflug des zukünftigen Flugtaxis fand 2021 mit einer klein skalierten Demonstrator-Drohne von Germandrones in Übereinstimmung mit Luftfahrtstandards und nach Genehmigung durch die Luftfahrtbehörden in Zusammenarbeit mit der DFS Aviation Services statt.