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Gladbachs Zweitklässler erhalten kostenloses Lesebuch

Gladbachs Zweitklässler erhalten kostenloses Lesebuch : Lesen ist der Schlüssel für alles

2005 ins Leben gerufen, hat die „Aktion Lesezeichen“ der Stadtbibliothek schon Tradition. Nach zwei Jahren unfreiwilliger Pause war es jetzt wieder so weit: Schulanfänger*innen – beziehungsweise der Corona-Pause geschuldet diesmal Zweitklässler – erhielten das kostenlose Lesebuch „Die Bienenretter“ und einen Bibliotheksausweis.

Und das darf ich jetzt behalten?“, fragt der kleine Junge, der in der einen Hand „Die Bienenretter“ und in der anderen ein Ninja-Buch hält. Genau, das eine darf er behalten, das andere ausleihen. Es ist die erste Bibliothekserfahrung, die die Kids aus den zweiten Klassen der Gemeinschaftsgrundschule Eicken an diesem Tag machen. Und sie sind die ersten, die das diesjährige Einsteigerbuch der „Aktion Lesezeichen“ mit nach Hause nehmen können.

Eine wichtige Erfahrung – auch und gerade in Zeiten der Digitalisierung. Denn, wie die Beigeordnete Christiane Schüßler betont: „Lesen, auch online, lernt man nur durch lesen. Lesen ist eine der wichtigsten Grundlagen auch für die Arbeit im Netz. Wer lesen kann, kann zum Beispiel auch nach bestimmten Kriterien im Internet Informationen suchen, ohne sich zu verlieren.“

Brigitte Behrendt, Leiterin der Stadtbibliothek, nickt. „Lesen ist die zentrale Kulturtechnik, mit der alles andere erst möglich ist“, sagt sie. Gerade nach der Coronazeit, in der die Lesekompetenz noch einmal gelitten habe, sei es wichtig, dass die 2005 ins Leben gerufene „Aktion Lesezeichen“ ab sofort wieder stattfindet.

„Alle Erstklässler erhalten in den nächsten Wochen einen Gutschein für ein kostenloses Erstlesebuch und für einen Bibliotheksausweis“, erklärt Bibliotheksmitarbeiterin Andrea Otten. „Diese Gutscheine können in allen Zweigstellen der Stadtbibliothek eingetauscht werden.“ In diesem Jahr seien es ausnahmsweise Kinder aus dem zweiten Schuljahr, da diese schon etwas lesen könnten. Vor Corona sei die Aktion immer zum Jahresbeginn durchgeführt worden, wenn die Erstklässler schon etwas lesen können. „Wir wollten nach der Corona-Pause aber nicht mehr so lange warten!“, so Otten.

 Ohne Unterstützung wäre die Aktion natürlich nicht machbar. Für Dirk Kniebaum von der Elfriede-Kürble-Stiftung keine Frage: „Wir unterstützen diese Aktion sehr gern. Es ist so wichtig, dass Kinder den Kontakt zum Buch finden, ihre Scheu verlieren und auch mit der Bibliothek vertraut werden.“

Das A und O dabei ist, dass Kinder Lust aufs Lesen bekommen, Spaß daran haben, sei es über Comics, sei es über interaktive oder digitale Schnittstellen, wie sie das Buch „Die Bienenretter“ von Louise Holthausen bietet, zum Beispiel mit Verständnisfragen am Buchende oder über eine zugehörige Lern-App. Auch Aktivitäten rund ums Lesen, ob in der Schule, oder in der Bibliothek, „in der Kinder sich mit ihren Büchern auch mal ausstrecken und so in der Bücherwelt versinken können“, seien wichtig, so Behrendt. Nicht zuletzt sei natürlich auch immer die Gruppendynamik, ein gewisser „Druck“ dadurch, dass die Kinder sich gegenseitig zeigen „Guck mal, ich bin schon auf Seite soundsoviel...“ förderlich, meint Schüßler augenzwinkernd.