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Händewaschen kostet von den 30 größten Städten in Gladbach am meisten

Ranking der Wasserpreise : Hände waschen teurer als anderswo

Noch nie war das Thema Hände waschen so wichtig, wie jetzt. Anlässlich des 12. Welttages der Handhygiene am vergangenen Mittwoch hat das Berliner Start up SANI untersucht, wie viel das die Bürger*innen der 30 größten Städte Deutschlands im Jahr kostet. Mönchengladbach liegt demnach bundesweit an der Spitze. Wir haben bei der NEW nachgefragt, warum.

Manchmal kommen die Themen in der Lokalredaktion aus ungeahnter Richtung, so wie diese Woche, als uns das Berliner Start up-Unternehmen SANI, befasst mit nachhaltigen Hygienekonzepten für Firmen, anschrieb. Es ging ums Händewaschen und wie wichtig das durch die andauernde Corona-Pandemie und ihre rasante Ausbreitung sei. Bis zu zehnmal täglich und für 20 bis 30 Sekunden sollten die Hände gründlich mit Seife und Wasser gereinigt werden, um Infektionen zu verhindern. So weit, so unlokal. Aber dann wurde es interessant für Mönchengladbacher: Anlässlich des 12. Welttages der Handhygiene hat das Berliner Start up-Unternehmen untersucht, wie viel das korrekte Händewaschen die Bürger*innen der 30 größten Städte Deutschlands im Jahr kostet. Ihre Recherche hat ergeben, dass die Mönchengladbacher*innen mit 39,93 Euro jährlich pro Kopf am tiefsten in die Tasche greifen müssen, dicht gefolgt von den Menschen aus Essen mit 37,67 Euro und Wiesbaden mit 37,08 Euro. Am niedrigsten seien die Wassertarife in nicht weit entfernten Köln, in München und in Augsburg: Kölner*innen zahlen mit nur 18,84 Euro sogar weniger als die Hälfte fürs Händewaschen als Mönchengladbacher*innen, Münchner*innen 24,28 Euro und Augsburger*innen 24,93 Euro.

Das Unternehmen hat die Trinkwassertarife und Schmutzwasserpreise in Deutschlands 30 größten Städten verglichen. Zur Ermittlung der Kosten für das Händewaschen, wurde von einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von zwei Litern pro Wäsche ausgegangen. Eine im Jahr 2020 durchgeführte Studie des University College London, unter der Leitung von Dr. Sarah Beale, habe zudem ergeben, dass man sich mindestens sechs bis zehnmal am Tag die Hände waschen sollte, um das Infektionsrisiko nachweislich zu senken, heißt es in der Pressemitteilung. Ausgehend von dem empfohlenen Mindestwert sei SANI bei der Berechnung von durchschnittlich zehn Handwäschen pro Tag ausgegangen.

Wir haben beim Mönchengladbacher Versorger NEW nachgefragt, warum das Händewaschen in Mönchengladbach so teuer ist. Der Trinkwasserpreis der NEW liege sogar etwas unter dem mittleren Trinkwasserpreis aller Versorger in NRW und der großen Versorger in Deutschland und sei damit unauffällig, hat NEW-Pressesprecher Lucas Bayer geantwortet. Was ausschlaggebend sei, seien die hohen Abwassergebühren. „Gründe dafür sind ein hohes Investitionsaufkommen in diesem Bereich sowie die große Fläche des Stadtgebiets, die Länge der Kanäle ist im Verhältnis zur Zahl der angeschlossenen Einwohner überdurchschnittlich groß“, so Bayer. Damit falle die Stadt in der Summe Trinkwasser plus Abwasser auf.