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Helmar Broich Stiftung fördert berufliche Bildung

Helmar Broich Stiftung sucht weitere Stipendiat*innen : „Vitamin B“ fürs Leben

Helmar Broich, erfolgreicher Unternehmer aus Mönchengladbach, hat eine ganz einfache Lebensphilosophie: „Das Glück ist mit den Tüchtigen“. Seine gleichnamige Stiftung lässt junge Menschen an diesem Erfolg partizipieren.

Das Prinzip ist so einfach wie genial: Die Helmar Broich Stiftung setzt sich für mehr Chancengleichheit auf dem Weg ins Berufsleben ein und sorgt für das notwendige „Vitamin B“ fürs Leben. Gefördert werden Jugendliche, die während ihrer Schulzeit oder ihrer Ausbildung durch Fleiß, Willen und gute Noten auffallen, aber von ihren Eltern nicht so gut unterstützt werden können, wie es vielleicht notwendig wäre. Der Weg zum Traumjob kann steinig sein; die Stiftung räumt Hindernisse beiseite – mental, durch Sachleistungen (Computer, Fachliteratur etc.) oder wenn nötig auch finanziell.

Ganz wichtig ist Fatima Broich, dass die Stiftung nicht nur als reiner Geldgeber fungiert, sondern die Stipendiatinnen und Stipendiaten teilweise über mehrere Jahre hinweg eng begleitet. „Die jungen Leute sollen spüren, dass sie auf ihrem Weg nicht alleine sind. Wir sind quasi so etwas wie eine Ersatzfamilie“, betont das Vorstandsmitglied. Hier kommen auch die Mentorinnen und Mentoren ins Spiel; ein ganz wichtiger Baustein im Konzept der Stiftung. Sie verfügen über das notwendige „Vitamin B“, stehen mit Rat und Tat zur Seite, und öffnen Türen, die sonst verschlossen geblieben wären.

So wie bei der heute 21-jährigen Kinda Hazouri, eine von aktuell vier Stipendiat*innen. Sie flüchtete 2015 mit ihren Eltern aus Syrien nach Deutschland – ohne Sprachkenntnisse, dafür aber mit jeder Menge Ehrgeiz und Wissensdurst. 2021 machte sie am Huma Abitur (Note 1,4) und studiert mittlerweile Pharmazie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. In ihrer Freizeit bringt sie anderen jungen Menschen Deutsch bei und schreibt ein Buch über ihre Erlebnisse. Im vergangenen Jahr wurde Kinda Hazouri mit dem Stiftungspreis des Huma ausgezeichnet.

Kinda Hazouri
Kinda Hazouri Foto: Broich Stiftung

„Die Helmar Broich Stiftung sucht aktuell noch weitere Stipendiat*innen. Im Laufe des Jahres hoffen wir insgesamt acht bis zehn Plätze vergeben zu können“, informiert Paul Holsten, der seit Anfang des Jahres Kuratorium und Vorstand im operativen Bereich unterstützt. Er kümmert sich um eine enge Vernetzung zwischen der Stiftung und den Schulen in der Region, um eine systematische Talentförderung auf die Beine zu stellen. „Bei diesem Thema muss in den Bildungseinrichtungen noch Überzeugungsarbeit geleistet werden“, glaubt Holsten, dabei lägen die Vorteile auf der Hand: Schulen mit systematischer Talentförderung hätten ein Alleinstellungsmerkmal und könnten durch ihre Zusammenarbeit mit der Helmar Broich Stiftung Motivationsfaktor für Schüler*innen sein.

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Gesucht werden aber auch noch weitere Mentorinnen und Mentoren, zum Beispiel pensionierte Lehrer*innen oder Handwerksmeister*innen, die „Empathie und ein bisschen Zeit mitbringen“, wünscht sich Fatima Broich. Willkommen sind alle Berufsgruppen, denn die Stiftung richtet sich nicht nur explizit an Akademiker.

Junge Leute, die alle Förderbedingungen erfüllen und Interesse an einem Kontakt zur Helmar Broich Stiftung haben, brauchen jetzt kein kompliziertes Auswahlverfahren zu fürchten. Der Antragsteller bekommt einen Fragebegogen zur Nominierung für ein Stipendium geschickt. Aufgrund dieser Fragebögen entscheidet der Vorstand der Stiftung, wer zu einem Gespräch eingeladen wird. Dieses Gespräch ist Entscheidungsgrundlage für den Vorstand, wer in den Kreis der Sipendiat*innen aufgenommen wird und welche Form der Unterstützung sinnvoll ist. „Wichtiger als die Formalien sind uns der Mensch hinter dem Antrag und seine Begründung für eine Förderung“, betont Fatima Broich.