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Hilfsaktionen fürs Erdbebengebiet​

Hilfsaktionen fürs Erdbebengebiet : „Die Hilfsbereitschaft ist Wahnsinn“

Die Hilfsbereitschaft für die Erdbebenregion in der Türkei und Syrien ist überwältigend. Zumeist Mönchengladbacher*innen mit türkischer Migrationsgeschichte sind es, die derzeit unglaubliche Sachspenden-Lieferungen anleiern.

„Das ist der Wahnsinn. Wir haben hier alle Nationalitäten und jeder packt mit an“, sagt Ali Erkol, „gestern Abend bis 23 Uhr in der Nacht“. Von der Hilfsbereitschaft ist er schier überwältigt. Erkol hat in Giesenkirchen eine Lagerhalle angemietet und sammelt mit anderen Helfer*innen zusammen seit Tagen Hilfsgüter. Säckeweise bringen die Mönchengladbacher Winterjacken, Decken, Pullover, Schals, Mützen, Babynahrung, Windeln, Hygieneartikel vor allem für Frauen, Isomatten, Schlafsäcke... „Wir arbeiten mit dem türkischen Konsulat zusammen, lassen jeden Transport genehmigen“, sagt Erkol. Einfach losfahren, quer durch Nicht-EU-Gebiet, sei nämlich nicht so eine gute Idee.

Ali Erkol ist nur einer von vielen, die in Mönchengladbach etwas „angeleiert“ haben. An mancher Stelle wurde es auch schnell zu viel und die Kapazitäten waren erschöpft. Nicht nur Lagerfläche ist vonnöten, sondern auch Helfer und Helferinnen, die die Spenden sortieren, einpacken und beschriften.

Raci Arslan zum Beispiel hat schon am Montagmorgen, direkt nach der schrecklichen Nachricht die ersten Kontakte hergestellt, sich das Ok der türkischen Botschaft eingeholt, über eine Spedition Hilfsgüter in die Türkei zu bringen. Zuerst sollte dies über die alevitische Gemeinde in Krefeld geschehen, die hatten aber ihre Lkw sehr schnell voll. „So musste ich kurzfristig umdisponieren und fand eine Spedition in Venlo“, sagt Raci Arslan. Er schaltete einen Aufruf in den sozialen Medien, dass im ehemaligen Café Kiwi an der Brucknerallee Hilfsgüter abgegeben werden konnten. Und auch er bekam ein überwältigendes Echo. „Bereits ab Dienstag sind so viele Spenden abgegeben worden, dass Familie, Freunde und Bekannte über Stunden sortierten, Kartons packten und diese beschrifteten“, sagt er. Am Mittwochabend hat er 291 Kartons verladen. Die werden nun in ein Zentrallager nach Adana gebracht und von dort aus weiter verteilt. „Ich bin sehr dankbar für die viele Hilfe“, sagt er.

Derweil geht es in Giesenkirchen weiter. Ali Erkol hat geplant, immer weiter zu sammeln und immer neue Transporte zu organisieren. Dafür braucht er Menschen, die beim Sortieren mit anpacken oder vielleicht auch Transporter zur Verfügung stellen können (Kontakt: 0157 82 74 00 09).

Wer Sachspenden abgeben möchte (bitte nur sauber und unbeschädigt) kann das an der Lagerhalle in Giesenkirchen, Langmaar 19. Sortier-Helfer und -Helferinnen sind jederzeit und unangemeldet willkommen.