: kbs-Schülerinnen zu Gast in Ghana

Drei Schülerinnen der kbs-Akademie für Gesundheitsberufe haben mit einem Lehrer vier Wochen lang Ghana besucht und die dortige Arbeit im Gesundheitswesen kennengelernt. Welche Eindrücke sie mitbringen? Pflegenotstand gibt es dort nicht. Aber Defizite in der Hygiene.

Als Isabel Göckel Blut abgenommen wird, desinfiziert sie sich lieber die Stelle am Arm mit ihrem mitgebrachtem Spray. Das erscheint der 20-jährigen Schülerin der kbs-Akademie für Gesundheitsberufe, die mit zwei Mitschülerinnen und einem Lehrer vier Wochen lang die Arbeit im Gesundheitswesen in Ghana kennen lernt, sicherer.

Die Gäste aus Mönchengladbach sind im Rahmen eine „Engagement-Global“-Projekts in Ghana zu Besuch. „Bei diesen Projekten geht es darum, Begegnungen mit Menschen aus anderen Kulturen zu ermöglichen“, erklärt Markus Welters, Lehrer und Projektkoordinator. Die Schüler sollen dabei im Sinn nachhaltiger Entwicklung auch Verbesserungen vor Ort anregen. Die drei Schülerinnen Isabel Göckel, Annika Schroers und Afroditi Amanatidou sehen sich, begleitet von Lehrer Sebastian Flüter, Krankenhäuser an, berichten in einer dem Krankenhaus in Offinso angegliederten Schwesternschule von dem, was in Deutschland im Bereich OP-Sicherheit üblich ist, und erleben, was Medizin in Ghana ausmacht.

„Es gibt hochmoderne technische Geräte, aber nicht immer genügend Fachleute“, stellt Sebastian Flüter fest. Den Schülerinnen fällt auf, dass die Schwestern in Ghana oft Aufgaben übernehmen, für die in Deutschland Ärzte gebraucht werden. Am Auffälligsten aber ist für die deutschen Gäste der andere Umgang mit Hygiene. „Wir haben meist Einweg-Materialien, dort werden sie wiederbenutzt“, sagt Annika. Gereinigt wird mit Seife und Leitungswasser, sterilisiert eher nicht. „Vieles ist wie bei uns vor dreißig Jahren“, sagt der mitreisende Lehrer.

Aus pflegerischer Perspektive aber herrsche in Ghana ein guter Standard. Auch, weil der Pflegeberuf dort sehr attraktiv sei. „In Ghana möchte jede Frau Krankenschwester werden.“ Pflegenotstand ist ein Fremdwort. Die Schwesternschulen sind voll, obwohl dort Schulgeld gezahlt werden muss.

Was nehmen die Schülerinnen von ihrem Besuch mit in ihren deutschen Alltag? „Ich fand die Einstellung der Menschen dort faszinierend“, sagt Annika. „Sie sind so lebensfroh, obwohl sie viel weniger haben als wir.“