: Alles steril für den OP

Hygiene spielt im Klinikbetrieb eine immens wichtige Rolle. Das gilt erst recht für Operationsbestecke und sonstige Instrumente. Das Krankenhaus Neuwerk ist stolz, seine Aufbereitungseinheit von Medizinprodukten (AEMP) in neuen, hochmodernen Räumen in Betrieb nehmen zu können.

Pinzetten, Skalpelle, Scheren und Co. – im OP müssen sich Patient und Chirurg auf den einwandfreien Zustand der Instrumente verlassen können. Das gilt erst recht für die Sauberkeit. „Die sterile Aufbereitung von Medizinprodukten ist Vertrauenssache“, sagt denn auch Theo Sandkaulen, Geschäftsführer der St. Augustinus Service GmbH. Dieses Vertrauen rechtfertigt seit 50 Jahren die AEMP im Krankenhaus Neuwerk, die jetzt in hochmoderne Räume umgezogen ist. Somit können Operationsbestecke und andere Gerätschaften noch effizienter aufbereitet werden.

Die technische Ausstattung der 560 Quadratmeter großen Abteilung ist auf High-End-Niveau, davon profitieren nicht nur alle Häuser der St. Augustinus-Gruppe, sondern auch weitere Kliniken in der Umgebung sowie 25 Arztpraxen und ambulante OP-Zentren in Mönchengladbach, Viersen, Neuss und Düsseldorf. Im Zwei-Schicht-Betrieb von 6 bis 22 Uhr fließen täglich 5000 Instrumente durch die Hände der 19 Mitarbeitenden. Das bedeutet eine jährliche Kapazität von knapp zwei Millionen Medizinprodukten. „Im Endausbau werden es vier Millionen Medizinprodukte sein, wir haben also noch Kapazitäten frei“, betont Markus Richter, Geschäftsführer der St. Augustinus-Gruppe.

3,5 Millionen Euro wurden in die neue AEMP investiert, davon alleine 1,2 Millionen Euro in die technische Ausstattung (unter anderem Ultraschallbecken, Dampf- und Plasmasterilisatoren). Mussten zu Zeiten der Gründung des Krankenhauses Neuwerk 1890 die Instrumente noch ausgekocht werden, arbeiten die Aufbereitungsanlagen heute äußerst ressourcenschonend. Die Energieeinsparung schätzt Sandkaulen auf rund 30 Prozent.

Bevor die Medizinprodukte steril aufbereitet sind, durchlaufen sie grob umrissen drei Stationen. Nach der Anlieferung werden die Instrumente zunächst per Hand abgespült, dann geht es weiter in eines der insgesamt sechs Einkammer-Reinigungs- und Desinfiziergeräte. Nächste Station sind die Packtische, wo sie wieder als OP-Set zusammengeführt und in einer verplombten Box deponiert werden. Diese Box wandert dann für fünf Minuten bei 134 Grad in den Sterilisator. Alle Stationen des Aufbereitungsprozesses unterliegen strengsten Hygiene-Richtlinien und -Gesetzen. „Außerdem werden bei uns alle Stufen der Aufbereitung elektronisch dokumentiert, dadurch befinden wir uns in einem ständigen Qualitätsverbesserungsprozess“, betont die Leiterin der AEMP, Ulrike Lückemeyer.