: Caritasverband gewachsen

„Der Caritasverband Region Mönchengladbach blickt auf ein bemerkenswertes und absolut spannendes Jahr zurück“ – so die einleitenden Worte von Geschäftsführer Frank Polixa, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden Dr. Christof Wellens den Jahresbericht für 2019 vorstellte.

In vielen Bereichen habe der Verband Neuland betreten, so etwa beim Leuchtturmprojekt am Caritaszentrum Holt, wo ein Wohn- und Dienstleistungsangebot für ältere Menschen entstanden ist. „Hier vernetzen wir unterschiedliche Leistungen der Betreuung, je nach individuellem Bedarf“, erklärte Polixa. Zu den 115 stationären Plätzen im Pflegewohnhaus, der Kurzzeitpflege und den 36 Wohnen für Senioren mit Wohnberechtigungsschein sind die Tagespflege mit 16 Plätzen, zwei öffentlich geförderte, ambulant betreute Wohngemeinschaften für 19 Menschen sowie 19 Seniorenwohnungen mit Service hinzugekommen. Alle Angebote seien quasi vom Start weg gut angenommen worden.

Ein Erfolgsmodell ist auch das Projekt „Housing First“, bei dem sich der Caritasverband gemeinsam mit dem Verein Wohlfahrt für wohnungslose Menschen engagiert. Drei Wohnungen konnten bereits bezogen werden, zwei weitere folgen in den kommenden Monaten.

Der Hausnotruf-Dienst war 2019 sogar Thema in Berlin, wo der Caritasverband sein Projekt beim Parlamentarischen Abend vorstellen durfte. Polixa nannte eindrucksvolle Zahlen: Ende 2019 nutzten 12441 Teilnehmer den Hausnotruf-Dienst, rund 2100 mehr als noch ein Jahr zuvor. Neben Mönchengladbach sind 18 weitere Caritasverbände und -einrichtungen auf die Zentrale in der Albertusstraße aufgeschaltet.

Ebenso eindrucksvoll die Zahlen, die Dr. Christof Wellens präsentierte: Der Caritasverband wächst und beschäftigt inzwischen 760 hauptamtliche Kräfte und rund 300 Ehrenamtler. Weitere 50 junge Menschen befinden sich aktuell in Ausbildung – in der Pflege, im kaufmännischen Bereich, in der Hauswirtschaft oder im Rahmen eines dualen Studiums. „Die Caritas ist ein attraktiver Arbeitgeber“, betonte Wellens, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Zeitwertkonten, eine tarifliche Bezahlung mit zusätzlicher Altersvorsorge sowie ein bezuschusstes Firmenticket für den ÖPNV seien dafür einige Beispiele.

Für 2020 will der Caritasverband den Digitalisierungsprozess weiter forcieren. Geplant sind die Einführung der elektronischen Pflegedokumentation und ein neues Tool zur Gewinnung von Ehrenamtlern, die sogenannte „Anpacker-App“. Mit der Plattform „youngcaritas“ sollen gezielt junge Menschen und ihr soziales Engagement angesprochen werden.

Darüber hinaus wird in diesem Jahr auch kräftig gebaut, etwa in der entwidmeten Kirche St. Johannes in Rheydt, die zu einem Seniorenzentrum mit 23 Service-Wohnungen und einer Tagespflege umgebaut wird, sowie an der Urftstraße, wo ein inklusiver Kindergarten mit 60 Plätzen entsteht.