: Da sieht Hermann alt aus!

Normalerweise lässt Patrick Hermann ja lieber andere alt aussehen – zumindest auf dem Fußballfeld. Für einen Kinospot der Sozial-Holding ließ sich der Borussia-Profi jetzt selbst ins Seniorenalter versetzen.

Gerade noch sitzt Patrick Hermann auf der Bank in der Umkleidekabine seines Vereins Borussia Mönchengladbach und schnürt sich die Fußballschuhe, dann plötzlich sind einige Jahrzehnte vergangen und der gerade noch 28-Jährige sitzt sichtlich gealtert mit grauem Haar und faltigem Gesicht auf seinem Bett im Seniorenheim und muss sich von Pflege-Azubi Justin Taylor in die Schuhe helfen lassen. Knappe 38 Sekunden geht der Spot, in dem Hermann – in seiner Rolle als betagter Senior – den Alltag im Pflegeheim quasi im Zeitraffer durchlebt. Der Tenor ist dabei ein positiver – was nicht verwundert, soll der Film doch verdeutlichen, dass es in der Pflege gar nicht so trist zugeht, wie es das Image des Berufs suggeriert. Gemeinsam mit Pflegefachkraft Stephanie Haese versucht sich der „alte“ Hermann in dem kurzen Film etwa beim Kegeln, um dann abschließend – wieder ganz der Alte, sprich: wieder jung – die finale Botschaft in die Kamera zu sprechen: „Finde den richtigen Job! Altenpflege ist toll!

Der von der Städtischen Sozial-Holding in Auftrag gegebene Spot soll noch in den nächsten drei Monaten vor den Filmvorführungen im Comet Cine Center gezeigt werden. Helmut Wallrafen, Geschäftsführer der Sozial-Holding, erklärte bei der offiziellen Präsentation das Ziel dahinter: „Wir hoffen, dass einige Frauen und Männer durch den Spot inspiriert werden und sich für eine Ausbildung in der Altenpflege entscheiden, denn wir brauchen einfach tolle Leute.“ So sei die Sozial-Holding selbst mit einer Fachkraftquote von gut 70 Prozent – normal seien 50 Prozent – zwar gut aufgestellt. Allgemein zeige sich aber, dass es schon auch schlimme Versäumnisse in der Pflege gegeben habe, unter denen die 95 Prozent, die ihre Sache gut machen, sehr häufig leiden würden, weil eben immer weniger junge Menschen einen Job in diesem Bereich anstreben.

Für Borussia-Profi Hermann war sofort klar, dass er bei dem Projekt dabei sein wollte. Sein Opa habe vor seinem Tod lange im Rollstuhl gesessen und von der Familie gepflegt werden müssen. Welche Bedeutung dem Thema zukommt, ist dem Kicker also vollauf bewusst. „Darüber hinaus hat mir die Arbeit aber auch echt Spaß gemacht. Es war einfach mal was anderes als die Spots, die wir sonst so für Borussia drehen“, so Hermann. Knapp zwei Stunden musste er an den beiden Drehtagen jeweils in der Maske zubringen, ehe die Verwandlung in den „alten“ Hermann vollzogen war. Aber er weiß: „Es hat sich voll gelohnt, denn es war ja für eine guten Zweck.“