1. Mönchengladbach
  2. Meine Gesundheit

Diskussion zur Umsetzung der geplanten Krankenhausreform

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zu Gast in Mönchengladbach : „Ruinöser Wettbewerb muss aufhören“

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat bei einem Besuch in Mönchengladbach für die Umsetzung der geplanten Krankenhausreform geworben. Davon würden auch die Gesundheitsversorgung in der Region sowie die vier Mönchengladbacher Krankenhäuser profitieren, so der CDU-Politiker. Eingeladen zu dem öffentlichen Austausch hatten die Senioren Union und der CDU Kreisverband.

„Krankenhäuser sind neben Schulen die wichtigsten öffentlichen Einrichtungen“, betonte Karl-Josef Laumann: „Deshalb müssen wir Fehler der Vergangenheit beenden. Hilfesuchende Menschen sind keine Marktteilnehmer und deshalb muss der teils ruinöse Wettbewerb zwischen den Häusern im Land aufhören“, so der Minister. Der Grundfehler liege in der Abrechnung: „Gezahlt wird nach Diagnose bezogenen Fallpauschalen, geplant wird mit Betten. Dabei stimmen geplante Betten und die tatsächliche Anzahl auch gar nicht überein, das haben wir in der Pandemie gesehen, als wir die Intensivbetten und Beatmungsplätze erfasst haben“, erläutert der CDU-Gesundheitsexperte bei der Veranstaltung im Haus Erholung.

Ein großes Gutachten hat deshalb landesweit die Leistungen aller Krankenhäuser erfasst. Diese Leistungsbereiche bilden künftig die Grundlage der Planung. Bis zum 18. Mai laufen die Gespräche mit den Krankenkassen, welche Häuser künftig welche Leistungen anbieten sollen: „Wir wollen dabei auch eine Strukturqualität in den Einrichtungen – wer eine Leistung anbietet, muss auch die entsprechende Technik, das Fachpersonal und die Fallzahlen sicherstellen. Eine entsprechende Fallzahl ist notwendig für Expertise und medizinische Qualität“, betont Laumann. Neben einer besseren Koordination sei aber in manchen Bereichen auch ein Aufwuchs der Angebote notwendig. Das gelte in einer älter werdenden Gesellschaft vor allem für den Bereich Altersmedizin aber auch Schlaganfall-Behandlung.

Für Mönchengladbach freute sich der CDU-Kreisvorsitzende Jochen Klenner über den guten gemeinsamen Austausch: „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit der Reform die Gesundheitsversorgung für die Menschen in Mönchengladbach und der Region weiter stärken können. Auch angesichts des fehlenden Personals ist es wichtig, sich abzusprechen. Es macht keinen Sinn, wenn OP-Säle ungenutzt sind, weil Ärzte und Pfleger fehlen und woanders Fachkräfte durch Doppelstrukturen gebunden sind“, so der Landtagsabgeordnete.

Zur aktuellen Debatte mit dem Bund zur Umsetzung der Krankenhausreform versichert Karl-Josef Laumann die Entschlossenheit, aber auch den Willen zu einer gemeinsamen Lösung: „Die Strukturen sind für die Menschen da und nicht umgekehrt, deshalb müssen wir die Krankenhausplanung und die Finanzierung vernünftig miteinander besprechen“, so Laumann.