: Flüssiges Gold: Muttermilch

Schwangerschaftsdiabetes sollten die Betroffenen keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen, sage Experten der Mutter-Kind-Klinik des Eli. Die Krankheit gefährdet Mutter und Kind.

. Diabetes in der Schwangerschaft ist ein ernstzunehmendes Problem, so Dr. Ariane Sporkmann, Oberärztin in der Mutter-Kind-Klinik MKK am Eli: „Zu uns kommen im Jahr mehr als 300 Frauen mit einem diagnostiziertem Schwangerschaftsdiabetes.“ Sie gelten als Risikoschwangere und eine Entbindung sollte in einer Klinik mit angeschlossener Kinderklinik erfolgen: „Daher versorgt das Elisabeth-Krankenhaus als Perinatalzentrum so viele diabetische Mütter.“

Über den Tellerrand hinausgeblickt, heißt die Diagnose einer Schwangerschaftsdiabetes, dass 40 Prozent der betroffenen Patientinnen innerhalb von zehn Jahren an einer „Altersdiabetes“ erkranken.

Auch für ihre Kinder steigt das Risiko: „Fast 40 Prozent von ihnen sind bei Erreichen des zwölften Lebensjahrs zu dick“, so Sporkmann. Dr. Sabine Keiser, die Oberärztin, die die Adipositassprechstunde im Eli leitet, betont die Wichtigkeit des Stillens „als beste Schutzmaßnahme vor Adipositas im Kindesalter.“ Dagegen stehen die 8,5 Prozent adipösen Kinder von Müttern ohne einen diagnostizierten Schwangerschaftsdiabetes. „Die Muttermilch, das flüssige Gold wie sie auch genannt wird, „ist durch nichts zu ersetzen“, erklären auch Hebamme Claudia Moll und Schwester Judith, anerkannte Stillexpertin. Fläschchennahrung könne nicht die wertvollen Inhaltsstoffe bieten wie die Muttermilch: „Stillen bedeutet den besten Schutz vor kindlichem Übergewicht und führt dazu, dass mehr Abwehrkräfte entwickelt werden.“

Seit etwa einem halben Jahr können die drei Expertinnen der MKK ein besonders effektives Mittel einsetzen, um für die betroffenen Kinder den Start ins Leben zu erleichtern. Bei der Geburt können die Kinder ihre durch den Diabetes erhöhte Insulinproduktion nicht sofort stoppen und unterzuckern unter Umständen. Zur Stabilisierung ist die Muttermilch die allerbeste „Therapie“. „Zum Zeitpunkt der Geburt haben wir aber häufig nicht genug davon. Wir ermuntern daher gerade diese Mütter so genanntes Kolostrum zu sammeln, die Vormilch. Sie kann ab der 37. Schwangerschaftswoche gewonnen werden.“ Durch die Gabe von Vormilch könne „ein Krankheitsbaustein“ vermieden werden. Die Verlegungsraten der Kinder in die Kinderklinik wegen Unterzuckerung haben deutlich abgenommen