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: Abschied mit großer Pizza-Party

: Abschied mit großer Pizza-Party

Nach sieben Monaten in den USA ist die Schülerin Greta Zeidler zurück in Mönchengladbach und hat ihrer Patin, der Bundestagsabgeordneten Gülistan Yüksel, im gebührenden Abstand von ihren vielfältigen Erfahrungen berichtet.

Leider wurde der Auslandsaufenthalt in den USA aufgrund von Corona früher als geplant abgebrochen. „Trotzdem bin ich unendlich dankbar für jede Erfahrung, die ich sammeln konnte“, so berichtet Greta. „Ende Januar habe ich am „Women’s March“ teilgenommen, der jährlich für Frauen- und Menschenrechte in Washington DC stattfindet. Zum ersten Mal habe ich viele verschiedene Meinungen zu und Gespräche über Politik führen können, was sonst eher ein verschwiegenes Thema in meinem Umfeld war. Zudem bin ich in die Theatergruppe meiner Schule eingetreten. Dort habe ich viel hinter den Kulissen gearbeitet und sowohl Bühnenbilder kreiert, als auch Kostüme genäht. Auch der Valentinstag wird in Amerika sehr groß gefeiert, denn nicht nur Liebespaare schenken sich was, sondern auch Freunde und Familien. So hatte ich am Ende des Tages kiloweise Pralinen und Schokolade.

Als mir mitgeteilt wurde, dass das Parlamentarische Patenschafts-Programm vorzeitig beendet wird, durften meine Freunde und ich in meiner High School eine Pizza-Party veranstalten, um meinen letzten Schultag zu feiern. Später haben wir den Tag dann noch am „James River“ ausklingen lassen.

Zurück in Deutschland, habe ich vorerst keine Freunde oder Verwandten besucht, da ich an vier verschiedenen Flughäfen war und erst einmal die 14-tägige Inkubationszeit von Covid-19 abwarten musste. Da alle sehr neugierig waren, gab mir dies jedoch die Möglichkeit, viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen und ihr von meinen Erfahrungen zu berichten.

In den sieben Monaten habe ich viele Eindrücke über die amerikanische Gesellschaft gewonnten. Zunächst sind die Amerikaner, die ich kennengelernt habe, sehr offene Menschen. Ich bin in all den Monaten niemandem begegnet, der mich nicht herzlich willkommen geheißen hat. Zudem waren meine Mitschüler und Mitschülerinnen um einiges toleranter als in Deutschland. Mobbing auf dem Schulklo, so wie es in Filmen gerne mal dargestellt wird, habe ich kein einziges Mal mitbekommen. Auch in Sachen Style akzeptiert man sich mehr, denn das Aussehen hat einfach nicht so einen hohen Stellenwert, egal ob man Markensachen trägt oder nicht. Der Charakter steht viel mehr im Vordergrund. Oftmals ist mir aufgefallen, dass es nicht so viele Vorurteile gibt, sei es im Bereich Religion, Sexualität oder sozialer Wohlstand.

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Natürlich sind mir auch einige Nachteile aufgefallen, wie zum Beispiel das Verhältnis zu Drogen. Viele Teenager sind nicht aufgeklärt über die Nebenwirkungen und die Suchtgefahr von Drogen und unterschätzen diese daher stark. Zudem ist mir aufgefallen, dass sich viele Mädchen im Jugendalter selbst sehr stark über Beziehungen definieren und der Meinung sind, dass eine Beziehung viel über sie selbst aussagt. Es wird viel Selbstwertgefühl durch einen festen Freund oder eine feste Freundin geschaffen, so habe ich manchmal Aussagen wie „niemand will mich, ich bin einfach zu hässlich für alle“, gehört und auch am Valentinstag sind Tränen geflossen, wenn man „schon“ seit drei Monaten Single ist. Selbstverständlich sind alle meine soeben genannten Punkte nur auf ein sehr kleines Umfeld bezogen und nicht auf alle Amerikaner zu verallgemeinern.

Ich wäre gerne noch drei Monate länger geblieben, jedoch kann ich die Entscheidung verstehen und bin froh, all die Menschen kennengelernt zu haben. Ich werde die wunderbare Zeit immer in meiner Erinnerung bewahren und bedanke mich bei Frau Yüksel und ihrem Team für die Unterstützung und Begleitung.