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: „Die angespannte Lage hält an“

: „Die angespannte Lage hält an“

Erst diverse Unwetter, dann der Brand bei der Maschinenbaufirma Schorch und schließlich noch der Bombenfund auf dem früheren Reme-Gelände – über zu wenig Arbeit konnte sich die Feuerwehr Mönchengladbach zuletzt nicht beklagen. Damit setzt sich aber nur ein Trend fort, wie der Blick auf den Einsatzbericht 2018 zeigt.

„Die Einsatzzahlen steigen weiter, wenn auch nicht ganz so stark wie im Jahr zuvor. Die angespannte Lage bei der Feuerwehr in Bezug auf Personal und Material hält damit weiter an“ – so lautet das Fazit, das Ordnungsdezernent Matthias Engel bei der Vorstellung des Berichts über das vergangene Jahr zog. Gleichzeitig betonte er aber auch: „Die Mönchengladbacher Feuerwehr ist auf die schwierige Situation eingestellt und wird für die Bevölkerung da sein, überall gleich schnell, mit gleicher Kraft und gleichem Engagement.“

Erstmalig habe man in 2018 die Marke von 50 000 Einsätzen durchbrochen, berichtete Feuerwehr-Chef Jörg Lampe. 50 439 Einsätze waren es insgesamt, die die Statistik für das vergangene Jahr ausweist, also gut 150 pro Tag. Der Löwenanteil entfalle dabei auf die rettungsdienstlichen Einsätze (37 273).

Zu einer Verdopplung kam es 2018 bei der Zahl der Großbrandeinsätze, hier stieg die Zahl von vier auf acht. Zurückzuführen ist dieser Anstieg, wie Lampe erklärt, auf die diversen Brände in der ehemaligen Industriehalle der Firma Theves an der Straße Bahner in Giesenkirchen. „Solche Industriebrachen wirken immer wieder attraktiv auf diverse Abenteurer, weshalb uns das Gebäude schon viele Probleme gemacht hat.“ Von dem inzwischen erfolgten Teilabriss der Halle und der Beseitigung potenziellen Brandmaterials erhofft man sich bei der Feuerwehr zukünftig Besserung an dieser Front.

Noch nicht in der Statistik zeigt sich ein Anstieg bei der Zahl der Krankentransporte. Da mit dem Deutschen Hilfsdienst aber ein wesentlicher Dienstleister in diesem Bereich aktuell aufgrund eines Insolvenzverfahrens wegfällt, wird er in 2019 definitiv kommen. Aktuell liege man bei etwa 9 000 solcher Einsätze, berichten die Verantwortlichen, mit 5 000 zusätzlichen Transporten rechne man im laufenden Jahr. Auch hier sieht sich die Feuerwehr aber gut aufgestellt.

Überhaupt wurde bei der Ausstattung der Wehr zuletzt kräftig nachgebessert. So wurden vier Arbeitsmaschinen angeschafft (Kosten 150 000 Euro) sowie ein sogenanntes Raman-Spektrometer, ein Detektionsgerät zur Identifikation von Gefahrenstoffen. Von einer Feuerwehr, die bei der Personalstärke mit etwa 420 Mitarbeitern aktuell deutschlandweit unter den Top 15 rangiert, könne man eben ein gewisses Leistungsspektrum erwarten, erklärt Engels die Investitionen.

56 Auszubildende gibt es derzeit bei der Feuerwehr Mönchengladbach. „Das ist ebenso wie die aktuelle Mitarbeiterzahl absoluter Rekord für uns “, so Feuerwehr-Chef Lampe.