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Arnold Küsters hat Cornwall-Krimi veröffentlich

Cornwall-Krimi „Klippentod“ von Arnold Küsters : Unter der lieblichen Oberfläche brodelt es

Bisher lagen seine Leichen am Fuß eines alten Kirchturms in Breyell, in einem Waldstück bei Mönchengladbach oder in einer Kabine von Borussia. Doch jetzt findet man eine erstmals am Fuße einer Klippe in Cadgwith. Aus Arnold Küsters wurde Ian Bray und zu seinem ersten spannenden Cornwall-Krimi hat ihn ein kleiner Ort in England inspiriert, der ihm inzwischen wie ein zweites Zuhause ans Herz gewachsen ist.

Cornwall, das war für den niederrheinischen Autor und Journalisten Arnold Küsters immer so ein leicht angekitschter Hintergrund für seichte Liebesgeschichten oder ein touristisch überlaufener Landstrich in England. Bis er selber 2012 zum ersten Mal da war, das Küstenörtchen Cadgwith entdeckte und nicht mehr weg wollte. Genau dort spielt auch sein erster Cornwall-Krimi „Klippentod“, der gerade erschienen ist. „Es sieht dort tatsächlich überall so aus wie in den Rosamunde-Pilcher-Filmen“, sagt Arnold Küsters, alias Ian Bray. Unter der lieblichen Oberfläche müsse es doch auch Verbrechen geben, hat Küsters sich gedacht und seinen aktuellen Mordfall dorthin verortet. Für seine Hauptfigur, den Ermittler Simon Jenkins, stand ein örtlicher Simon Pate, ebenfalls Ex-Polizist und schwer verletzt aus dem Dienst ausgeschieden. „Ein sanftmütiger Mensch, bei dem man sich kaum vorstellen kann, was der früher als Personenschützer für krasse Sachen erlebt hat“, sagt Küsters über den echten Simon. Krasse Sachen vermutet der geübte Krimileser schon gleich beim Prolog, in dem eine Leiche auf einen Felsen wie auf einen Altar gelegt wird. Doch der Klippentod passiert erst später und ist der Anlass, dass Simon Jenkins, der eigentlich nicht mehr ermitteln wollte, doch von dem Fall nicht mehr loskommt. Und dann gibt es auch noch eine zweite aktuelle Leiche.

Die manchmal skurrilen echten Dorfbewohner, die gerne mit ihrer Piratenvergangenheit kokettieren und denen man gerüchteweise nachsagt, dass sie ihre Angelegenheiten schon mal ohne Polizei regeln, haben Arnold Küsters auf einige Ideen gebracht. Und manchmal hat die Realität auf erstaunliche Weise mit den Geschehnissen im Buch gleichgezogen. „Es gibt zum Beispiel auch in Wirklichkeit jetzt einen Baulöwen, der alle Grundstücke aufkauft“, sagt Küsters.

Das Flair des Ortes, der Pub, der Dorfladen, all das hat Arnold Küsters, von dem längst ein Schnappschuss an der who-is-who-Wand im Pub hängt, so originalgetreu beschrieben, dass man kein Foto braucht, um sich Cadgwith vorzustellen. Schade ist eigentlich nur, dass die echten Dorfbewohner, von denen die meisten kein Deutsch können, bislang den neuen Krimi nicht selber lesen konnten.