: Auch was für echte Kerle

Vom 17. bis 26. Mai ist in Mönchengladbach wieder Selbsthilfewoche. Dieses Mal ist sie Teil einer bundesweiten Aktion unter dem Motto „Wir hilft“. In neun Veranstaltungen können sich Bürger informieren und austauschen. Die Kontaktstelle zog auch Bilanz für 2018: Männer kommen deutlich seltener als Frauen.

. Eigentlich braucht man in einer Selbsthilfegruppe gar nicht viel zu erzählen, denn auch ohne große Ausführungen wissen die anderen, wie es sich anfühlt, eine Angststörung zu haben, wie es ist, alkoholsüchtig zu sein, oder mit welchen Problemen man kämpfen muss, wenn die Eltern dement sind. Das Wir-Gefühl sei wichtig, so Georg Meurer, Ansprechpartner in der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen. Festzustellen, dass es anderen genauso geht, könne für viele schon eine ausreichende Hilfe sein. „Wir verbindet, Wir stärkt, Wir hilft“ ist denn auch der Titel der bundesweiten Selbsthilfe-Aktionswoche, an der vom 17. bis 26. Mai auch Mönchengladbach teilnimmt. In neun Veranstaltungen vom Infostand auf dem Rheydter Wochenmarkt über einen Vortrag „Spielen verbindet“ bis zum Selbsthilfe-Café können sich Bürger informieren und miteinander in Kontakt kommen.

Etwa 120 Selbsthilfegruppen von A wie Alkoholabhängigkeit, M wie Messie bis V wie verwaiste Eltern treffen sich unter dem Dach der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen. Anfänglich angeleitet von Profis gehen sie schon bald ihre eigenen Wege. Manche Gruppen, wie etwa Trauergruppen, sind auf ein Jahr angelegt, andere, wie Suchtgruppen, bleiben auf Dauer Mosaiksteine in der Alltagsbewältigung der Betroffenen, bei manchen gibt es nur wenige Treffen.

Zu den Top 10 gehören immer noch Depressionen, Trennung/Scheidung, Demenz, pflegende Angehörige, Angst, Sucht und Trauer.

2436 Anfragen gab es im vergangenen Jahr. 13 neue Gruppe entstanden 2018. „Aber nicht immer kommen Gruppen zustande“, sagt Georg Meurer. Eine Gruppe für Väter nach Trennung ist trotz mehrmaliger Anstrengung zum Beispiel noch nicht zustande gekommen. Überhaupt würden Georg Meurer und Kollegin Ina Lauterbach sich über mehr mutige Männer freuen. Denn die machen nur 32 Prozent der Hilfesuchenden aus. Und auch mehr Angehörigengruppen wären gut. „Angehörige sind in vielen Fällen stark betroffen“, so Ina Lauterbach. Eltern von Kindern mit Essstörungen zum Beispiel oder Partner von Menschen mit Demenz.