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: Bei ihm gibt’s 100 Prozent Anarchie

: Bei ihm gibt’s 100 Prozent Anarchie

Am Sonntag, 16.Juni, ist es so weit: FaisalKawusi, der „sympathische Afghane von nebenan“, kommt mit seinem Soloprogramm „Anarchie“ ins Kunstwerk. Was das Publikum erwartet? Der Extra-Tipp hat ihn gefragt.

Extra-Tipp: Herr Kawusi, darf ich Du und Faisal sagen? Oder hast Du einen Spitznamen?

Faisal Kawusi: „Faisi“ darf mich keiner nennen. Es gab aber mal einen Spitznamen, den habe ich bei meiner Abi-Feier 2010 bekommen. Wir wollten damals in einen Club gehen und von den 64 Leuten sind dann 63 reingekommen und einer nicht. Das war ich. Ich bin dann über einen so unfassbar hohen Zaun geklettert. Keiner konnte sich erklären, wie ich darüber gekommen bin. So habe ich mir den Namen „Spiderman“ verdient.

Du wirst als „der sympathische Afghane von nebenan“ beschrieben. Sind da Spuren von Ironie drin?

Unter Umständen. Optisch bin ich auf jeden Fall sympathisch, aber ich bin auch nicht überrascht, wenn ich Leuten auf die Nerven gehe. Ich verstehe das, weil ich schon polarisierend bin.

Dein Programm heißt „Anarchie“ – bist Du auch der Punk unter den Afghanen von nebenan?

Ja, Mann! Ja, ich bin der absolute Punk! Wobei ich stylischer bin als jeder Punk. Auf jeden Fall bin ich ein Rebell und rebelliere gegen alte Werte und veraltete Moral. Ich stehe für die Jugend und für die Moral der heutigen Zeit ein, die ich ja auch zum Teil mitgestalte.

Du verrätst einiges aus der Gefühls- und Gedankenwelt eines Afghanen in Deutschland – was zum Beispiel?

Auch wenn mir immer wieder gesagt wird: „Faisal, du bist doch Deutscher!“, das Gefühl, dass ich Deutscher bin, wird nie zu 100 Prozent da sein. Deutschland ist mein Zuhause, ich liebe Deutschland, aber Zugehörigkeit fühlt sich, glaube ich, anders an. Was aber okay ist. Ich finde es doof, wenn Leute sagen „Wir sind alle gleich!“. Nein, sind wir nicht und das ist völlig in Ordnung. In meiner Welt muss etwas nicht genau so sein, wie ich, damit ich es respektiere.

Was erwartet die Gladbacher noch in Deiner Show?

Hundertprozentige Anarchie. Eine Bühne, auf der es keine Regeln und Gesetze gibt. Ein lustiger und individueller Abend. Ich quatsche viel mit dem Publikum und beziehe es mit ein.

1,86 Millionen Zuschauer bei RTL – ins Kunstwerk passen 2200. Was macht mehr Spaß?

Beim Fernsehen ist das Schöne, dass man viel mehr Möglichkeiten hat. In der „Faisal Kawusi Show“ können wir zum Synchronschwimmen gehen oder zur rhythmischen Sportgymnastik. Aber live macht mir immer noch am meisten Freude. Mit den Zuschauern zu kommunizieren und ihre Reaktion zu sehen, das ist viel besser!

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Was wäre für Dich ein Grund, am 16. zu Hause zu bleiben?

Ich hab zuletzt Sat.1 gefragt, ob es nicht möglich wäre, die Staffel meiner Show zu verschieben, weil die neue Staffel „Game of Thrones“ rauskam und auch noch „Avengers“. Aber jetzt war ich von beidem so enttäuscht, dass ich nie wieder drüber nachdenken werde. Das ist natürlich nur ein Scherz. Zu meiner Show würde ich nur dann nicht erscheinen, wenn etwas richtig Schlimmes passiert ist. Ich hoffe, dass mein Publikum das genauso handhabt.