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: Beines-Gelände wird modernes Quartier

: Beines-Gelände wird modernes Quartier

Der Name „Beines“ ist eng mit der Textilgeschichte der Stadt verbunden. Gegründet 1834, zog die traditionsreiche Fabrik Wilh. Beines Söhne 1893 an die Bachstraße nach Rheydt. 2010 wurde der Betrieb dort eingestellt. Nun gibt es Pläne für ein modernes Wohnquartier an dieser Stelle.

Die Neugestaltung des Gebiets wurde im Rahmen eines Wettbewerbs im Auftrag des Grundstückseigentümers und der Stadtsparkasse als Verwalter des Areals in enger Abstimmung mit dem Fachbereich Stadtentwicklung und Planung der Stadt Mönchengladbach durchgeführt. Überzeugen konnten schlussendlich die Entwürfe von Projektentwickler CQ-Haus in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Schrammen, beide in der Vitusstadt ansässig.

„Der Quartiersgedanke, der uns besonders wichtig war, wird in den Plänen hervorragend umgesetzt“, erklärte Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin. Zudem überzeuge der Entwurf mit der Idee einer Klimaschutzsiedlung. Die Versorgung des Quartiers mit Strom und Wärme soll möglichst autark hergestellt werden, etwa durch Wind- und Sonnenenergie. Die Baumaterialien sollen abbaubar, wiederverwendbar und biologisch sinnvoll sein.

„Stadtsparkasse treibt Stadtentwicklung voran“ – eine Überschrift ganz im Sinne von Direktor Hartmut Wnuck. „Wir haben es hier mit einer sehr attraktiven Entwicklungsmaßnahme für Rheydt zu tun.“ Nur knapp einen Kilometer von der Innenstadt entfernt und angrenzend an ausgedehnte Grün- und Freiflächen, könne das 2,3 Hektar große Gelände zu einem Wohnquartier mit hoher Lebensqualität entwickelt werden. „CQ-Haus legt großen Wert auf Qualität und zukunftsgerechtes Wohnen, genau das bietet dieses moderne Stadtquartier“, betonte Mark Tijhaus, Geschäftsführer von CQ-Haus.

Geplant sind auf dem Areal etwa 72 Wohneinheiten; im nördlichen Teil Einfamilien- und Doppelhäuser, im südlichen Teil Stadthäuser, die je nach Bedarf kleiner oder größer gestaltet werden können. Zur Bachstraße hin sehen die Entwürfe Mikroappartements und Wohnungen bis 75 Quadratmeter vor. Das Wohnquartier soll autofrei werden; dafür wird eine Tiefgarage mit Zufahrt über Bachstraße und Botzkuhlenweg errichtet. Zudem sind innerhalb des Quartiers großzügige Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität vorgesehen. „Hier ist alles drin, was sich junge Familien heutzutage wünschen“, so Architekt Andreas Kantartzis. Dabei werde auch der langjährigen Geschichte des Geländes Rechnung getragen. So sollen die denkmalgeschütze Fassade des mittleren Gebäudeensembles und der markante Schornstein möglichst erhalten bleiben. Das Investitionsvolumen bezifferte Mark Tijhaus auf rund 40 Millionen Euro.

Die Vorstellung der Pläne für das neue Wohnquartier – „ein emotionaler Moment für uns“, sagte Dieter Beines sichtlich bewegt. Er erinnerte an die 176-jährige Geschichte des Familienunternehmens, in dem das Gemeinschaftsgefühl immer groß geschrieben worden sei. „Wir haben zusammen Krisen gemeistert und zusammen gefeiert“ – und das genau in jenem Gemeinschaftsraum, in dem heute das Casino der Rheydter Prinzengarde beheimatet ist. Für Beines ist es demnach ein „super Baustein“, dass hinter der denkmalgeschützen Fassade ein neues Quartiershaus für die Karnevalisten entstehen soll. „Wir tragen die Entwürfe guten Gewissens mit, wenn das neue Wohnquartier zur Belebung von Rheydt beiträgt“, so Dieter Beines abschließend.