: Blick in die Stadtgeschichte

Seit Jahrzehnten gibt die Otto von Bylandt-Gesellschaft regelmäßig das Rheydter Jahrbuch heraus. Darin enthalten: Beiträge verschiedener Autoren zur Geschichte und Kultur der Stadt Mönchengladbach. Nun wurde im Rittersaal von Schloss Rheydt der 33. Band vorgestellt.

„Das Buch ist tatsächlich relativ dick geworden für unsere Verhältnisse“, bemerkte Dr. Rolf Keuchen, Vorsitzender der Otto von Bylandt-Gesellschaft beim Blick auf das 332 Seiten starke Werk. Für gewöhnlich alle zwei Jahre gibt die Gesellschaft, die nicht nur Förderverein des Museums Schloss Rheydt, sondern – als Veranstalter von Vorträgen und Exkursionen – auch Kulturträger ist, einen neuen Band des Rheydter Jahrbuchs heraus. Diesmal sei es, das betonten die Verantwortlichen, besonders schwierig gewesen, eine Auswahl an Texten zu treffen. „Wir haben viele Anfragen von Autoren erhalten und konnten bei Weitem nicht alle im neuen Band unterbringen“, so Keuchen. Am Ende sei es aber allen (manchmal auch recht schwerfallenden) Verzichtsentscheidungen zum Trotz gelungen, eine überzeugende Mischung für das Projekt zu finden.

Die Bandbreite der Autoren umfasst sowohl wissenschaftliche Vollprofis wie Universitätsprofessoren oder Stadtarchivare als auch halbprofessionelle Autoren, die neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit noch einem anderen Beruf nachgehen. Darüber hinaus gibt es aber auch Beiträge von Hobbyschreibern, die bei ihren Arbeiten von der Otto von Bylandt-Gesellschaft unterstützt wurden, etwa bei der Suche in Archiven oder beim wissenschaftlich korrekten Zitieren.

Erstmals finden sich sogar zwei Schülerbeiträge in einem Rheydter Jahrbuch: Mit Luca Filippa Löbner, Moulka Maraoub, Moritz Bredt und Martin Kuban präsentieren vier Landessieger NRW beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ihre preisgekrönten Arbeiten. Löbner und Maraoub beleuchteten die Wohltäterin Louise Gueury und ihren Kampf gegen die Volkskrankheit Tuberkulose in Mönchengladbach. Bredt und Kuban beschäftigten sich mit der Versorgungsnot im Ersten Weltkrieg am Beispiel Rheydts. „Wir freuen uns, dass wir somit auch ein paar jüngere Autoren veröffentlichen konnten“, so Dr. Rolf Keuchen zufrieden.

Neben Beiträgen zur Geschichte – unter anderem gibt es noch einen Text von Lukas Kellers und Helge Kleifeld zur Spanischen Grippe in Mönchengladbach – finden sich im neuen Rheydter Jahrbuch auch weitere Artikel zur Kunst- und Kulturgeschichte sowie kleine Beiträge zu historischen Zeugnissen. Exemplarisch sei hier etwa der Artikel unter der Überschrift „Hanns Dieter Hüsch liest Texte des jungen Joseph Goebbels“ von Ralf Georg Czapla genannt oder auch die kleine Abhandlung von Heinz-Josef Clemens über die alte Orgel aus St. Marien in Rheydt.

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Der Bereich der Mönchengladbacher Museen wird ebenfalls abgedeckt. So stellt die bis April 2020 am Museum Schloss Rheydt tätige Volontärin Romina Westphal die Begründungen für den Ankauf von zwei kleinen Stilllebengemälden des niederländischen Künstlers F. A. Brandel (17. Jahrhundert) für das Museum im Mai 2019 vor. Felicia Rappe, stellvertretende Leiterin des Museums Abteiberg, befasst sich derweil mit früher Computerkunst der 60er und 70er Jahre, von der das Museum rund 70 Werke als Teil der Sammlung Etzold besitzt.

Der 33. Band des Rheydter Jahrbuchs, das sich bei aller Fokussierung auf Rheydt und das Museum Schloss Rheydt in den vergangenen Jahren zunehmend auch einer gesamtstädtischen Perspektive verschrieben hat, ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Die erste Auflage umfasst 800 Exemplare.