: „Das ist immer noch so... uuh!“

Wenn drei sich streiten, freut sich der Vierte. Nachdem Sternekoch Sarpong, Borusse Herrmann und Arzt Salehin als neue Betreiber der Gastronomie in der Kaiser-Friedrich-Halle das Handtuch geworfen haben, stellt sich nun TiG-Betreiber und Eventmanager Sinan Heesen der Herausforderung. Wie es dazu gekommen ist und was der 25-Jährige alles vorhat – der Extra-Tipp hat mit ihm gesprochen.

Da ist er, der neue Gastronom der Kaiser-Friedrich-Halle. Zum Interview- und Fototermin um 10 Uhr kommt Sinan Heesen zehn Minuten früher, entspannt in Bermudashorts, T-Shirt und Käppi und mit einer Thermoskanne Kaffee plus Milch in der Tasche. Weil er ja noch keinen Schlüssel hat und trotzdem einen Kaffee anbieten möchte, ganz der gute Gastgeber...

Sinan, wie bist Du darauf gekommen, Dich als Gastronom für die Kaiser-Friedrich-Halle zu bewerben?

Sinan Heesen: Das war Zufall. Ich hatte wegen eines Projekts einen Termin mit Herrn Schlipköter von MGMG. Da kam die Ausschreibung zur Sprache und dann hieß es: Bewirb Dich!

Du hast Dich gegen 25 Mitbewerber durchgesetzt – was hast Du denen voraus?

Man hat mir immer gesagt, Sinan, konzentrier Dich auf ein Ding, mach Party, Essen oder Comedy. Aber ich wollte immer alles machen, mit meiner Firma alles abdecken. Ist nicht immer leicht gewesen, aber richtig. Jetzt habe ich mich für eine Halle beworben, für die man nicht nur einen Gastronomen sucht, sondern am besten auch einen Veranstalter. Ich glaube, das war entscheidend, dass wir die Kaiser-Friedrich-Halle auch mit Leben füllen können.

Der Versuch Deiner Vorgänger, die Gastronomie zu wuppen, ist gefloppt – machst Du Dir da keinen Kopf?

Doch, klar. Wenn ich hier vorbeifahre... Das ist immer noch so... uuh! Da hab ich mir was ans Bein gebunden. Ich meine, wir kriegen das hin, keine Frage, aber das ist schon ’ne Hausnummer!

Mit 25 Jahren bist Du ja auch sehr jung – hat man Dich das je spüren lassen?

Ja, am Anfang, als ich Gesellschaftsveranstaltungen gemacht habe, Bankette, da haben mich manche Kunden nicht ganz ernst genommen, aber vor etwa drei Jahren ist das umgeschwenkt. Jetzt begegnen wir uns auf Augenhöhe. Das ist toll.

Und als Eventmanager traust Du Dich an die Gastronomie?

Ein eigenes Restaurant hatte ich noch nicht, aber ich habe einen tollen Chefkoch, Ekkehard Krüger, mit dem arbeite ich seit sechs Jahren zusammen. Ich möchte, dass das eine Lounge wird, mit verschiedenen Ebenen, einer kleinen Karte mit erschwinglichem Essen und ohne Zwang, etwas essen zu müssen. Wenn der Geschäftsmann mittags mit seinem Laptop neben der Spaziergängerin mit Rollator sitzt, ist es perfekt.

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Kochst Du selber zu Hause?

Ich hatte einen Thermomix, der wurde einmal zum Spargelmachen, einmal für Fertigsuppe und danach zum Briefewiegen benutzt. Hab ich jetzt aber verkauft.

Planst Du auch etwas in Richtung Party? Wenn man als Ü35-Jähriger in Gladbach ausgehen will, ist das Angebot ziemlich mau...

Das ist ’ne tolle Idee, der werde ich mich auf jeden Fall auch annehmen.

Wie groß ist Dein Team?

Das wird jetzt zum Sommer aufgrund der KFH auf 25 aufgestockt...

Was sind Deine nächsten Schritte?

Nächste Woche treffe ich mich mit der Stadt. Wir gehen die Veranstaltungen durch, die im großen Saal bewirtet werden müssen. Und wir entwickeln gemeinsam Marketing-Konzepte. Dann suche ich noch nach einem Architekturbüro wegen der Innenarchitektur. Und mit Getränkelieferanten bin ich im Gespräch. Das Gute ist ja: Es ist noch ein bisschen Zeit bis dahin...