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: Das war die „Weiße Rose“

: Das war die „Weiße Rose“

Die Namen Hans und Sophie Scholl sind für alle Ewigkeit mit dem Begriff „Widerstand im Dritten Reich“ verbunden. Den am 22. Februar 1943 verurteilten und am gleichen Tag hingerichteten Geschwistern der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ war eine Wanderausstellung in der Anna-Schiller-Schule in Rheindahlen gewidmet.

Schulleiter Ansgar Strerath war wenig erfreut: „Wir haben die Ausstellung gut vorbereitet und haben ein reges Interesse auch anderer Schulen erwartet, die wir eingeladen hatten. Nur die Förderschule hat unsere Ausstellung besucht“, erklärte Ansgar Strerath, dem dieser Umstand total unverständlich ist. Zumal auch interessierte Bürger am letzten Tag der Ausstellung Gelegenheit hatten, sich über die „Weiße Rose“ zu informieren.

In 47 Teilen bot die Ausstellung einen umfassenden Blick auf die Geschichte der Weißen Rose und stellte ihren Widerstand in den Kontext von NS-Terrorherrschaft und verbrecherischem Krieg. Ausführlich wurden die Biografien der Protagonisten des Widerstandes dargestellt, auch den Flugblättern, die letztendlich zu zahlreichen Verhaftungen, Verurteilungen und Hinrichtungen führten, galt ein besonderes Augenmerk. Wenn auch die Widerstandsgruppe besonders mit den Namen von Hans und Sophie Scholl verbunden ist, so machte die Ausstellung deutlich, dass sich noch viele andere Personen gegen die Diktatur des Nationalsozialismus wehrten und dafür ihr Leben riskierten.

„Wir haben natürlich die Weiße Rose auch in unseren Unterricht mit einbezogen, ebenso wie die LVR-Förderschule, die sich gerade mit den Erinnerungen aus dem ’Tagebuch der Anne Frank’ beschäftigt hat. Es war erstaunlich zu hören, wie wenig die Schüler über die Weiße Rose wussten“, berichtete Schulleiter Strerath. Auch die schrecklichen Prozesse unter dem sogenannten „Blutrichter“ Roland Freisler mussten näher erläutert werden. Das Erstaunen und Entsetzen über das, was die Schüler erst in der Ausstellung erfuhren, war groß. Immer wieder war zu hören: „Wie können Menschen nur so grausam zu anderen Menschen sein?“

Ohne Zweifel hätte die Ausstellung der Weiße Rose-Stiftung e. V. mehr Interesse verdient gehabt, natürlich auch beim Rheindahlener Bürger.