: Dein nächster Halt – u25!

„Keiner soll verloren gehen“ – unter diesem Motto steht das Projekt u25, das der Reha-Verein, das Jobcenter und das Jugendamt der Stadt Mönchengladbach bereits im Juli an den Start gebracht haben und das nun öffentlich vorgestellt wurde. Das Ziel: Jugendliche auffangen, die sich sonst außerhalb aller Hilfssysteme bewegen.

„Es gibt in der Gruppe der 15- bis 25-jährigen Jugendlichen immer auch welche, die wir mit unserem ansonsten sehr ausdifferenzierten Hilfssystem nicht erreichen, die die behördlichen Angebote nicht in Anspruch nehmen“, weiß Jugendamtsleiter Klaus Röttgen. Die betreffende Zielgruppe stammt oft aus dysfunktionalen Familienverhältnissen und sieht sich einer hohen emotionalen Belastung ausgesetzt. Über einen Schulabschluss oder eine Ausbildung verfügen diese Jugendlichen in der Regel nicht, sie werden häufig straffällig, machen Schulden, sind wohnungslos und/oder haben mit finanziellen sowie psychischen Problemen zu kämpfen. Fehlende Motivationsprobleme und kaum vorhandene Sozialkompetenzen komplettieren das Bild.

Mit kostenlosen Hilfsangeboten wollen die Verantwortlichen hinter dem zunächst auf drei Jahre angelegten Projekt u25 sich künftig um genau diese Jugendlichen verstärkt kümmern. Ziel sei es, die jungen Menschen zu erreichen, ihre problematischen Biografien zu verstehen und Beziehungsangebote zu machen, um die Jugendlichen langfristig auf ein Arbeitsleben oder auf die Inanspruchnahme von Hilfsleistungen vorzubereiten, die bislang von ihnen noch zu häufig ignoriert würden, so Röttgen. Damit dies gelingt, nimmt sich beim Reha-Verein – als psychiatrischen Träger des Projekts – ein sechsköpfiges multiprofessionelles Team um Tobias Henke der Zielgruppe an: Der Projektkoordinator erhält Unterstützung von Pia Kelzenberg, Denise Brenneis, Nora Franck und zwei weiteren Fachkräften, die im September noch dazustoßen werden.

Die konkreten Hilfsangebote von u25 orientieren sich an drei Handlungsansätzen: der sogenannten Geh-Struktur, der Komm-Struktur und der Netzwerkarbeit mit professionellen Partnern. So sind die Mitarbeiter einerseits immer von Montag bis Freitag ab 14 Uhr als Streetworker auf bestimmten Routen durch das Stadtgebiet unterwegs, um Jugendliche direkt anzusprechen (Geh-Struktur). Es gibt aber auch einen festen Anlaufpunkt und zwar in Form eines offenen Treffs an der Lüpertzender Straße 125 (Komm-Struktur). Neben den Beratungsräumen finden die Jugendlichen hier auch einen Café-Bereich, in dem sie sich aufhalten können und in dem es WLAN sowie Steckdosen zum Handyaufladen gibt. Eine kleine Küche, ein Kreativbereich und ein PC zur Recherche komplettieren das Angebot. Die Öffnungszeiten des Treffs sind Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 14 bis 20 Uhr. Außerdem befindet sich über dem Treff ein Krisenapartment, das Jugendliche im Bedarfsfall als Rückzugsraum und zur Befriedigung von Grundbedürfnissen wie Essen, Schlafen und Duschen nutzen können.

  • ⇥Foto: pixabay
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Im Zuge des dritten Ansatzes streben die Träger des Projekts die Zusammenarbeit mit den Akteuren aller anderen Rechtskreise an, die die Belange der Jugendlichen berühren. Dabei handelt es sich etwa um Beratungsstellen, Therapeuten, Schulen, aber auch zum Beispiel um potenzielle Arbeitgeber. An die potenziellen Partner wandte sich Sascha Schallenburgen vom Reha-Verein dann auch bei der Vorstellung des Projekts: „Wir bitten Sie, kommen Sie auf uns zu, berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen und geben Sie uns Anregungen, damit wir den Jugendlichen über unsere niederschwellige Angebote noch besser helfen können.“