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Die Hochschulen in Mönchengladbach und Bonn kooperieren gegen Hacker

Hochschulen kooperieren : Gemeinsam gegen Hacker

Die Hochschule Niederrhein und die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ziehen in Sachen Hackerabwehr an einem Strang. Seit einem Jahr läuft das gemeinsame Projekt Cyber Campus NRW. Fast 150 Studierende haben sich hier bereits eingeschrieben.

. Ihr Auftrag: Schutz vor Cyber-Angriffen. Ihr Einsatzort: Unternehmen aller Größen. Ihre Waffen: Köpfchen. Studierende im Bereich IT-Sicherheit können gutes Geld verdienen, haben super Jobaussichten und vor allem ein Studium, das richtig Spaß macht. Das jedenfalls findet Elmar Padilla, Professor für Cybersicherheit, Analyse und Bekämpfung von Malware an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Für den Cyber-Campus haben sich die Bonner und die hiesige Hochschule Niederrhein zusammen geschlossen, um mit einem Jahresetat von 1,34 Millionen Euro Fördergeldern einer neuen Generation kluger Köpfe schnell und qualitativ hochwertig das Rüstzeug mitzugeben, mit dem man sich der steigenden Cyberkriminalität entgegen stellen kann.

Professor Padilla hat ein Beispiel vom Niederrhein parat: Eine mittelständische Baufirma war Opfer eines so genannten Ransomware-Angriffs geworden. Über den Rechner der Sekretärin wurde die gesamte Buchhaltung und Rechnungsstellung verschlüsselt, so dass aus der Firma niemand mehr Zugriff hatte. Ransomware, auch Erpressersoftware genannt, wird in der Regel erpresserisch eingesetzt, das heißt, der Angreifer will Geld erpressen, dafür dass er die Daten wieder entschlüsselt. Ein Beispiel von vielen.

„Es gibt eine große Gruppe kleinerer und mittlerer Mittelständler, die häufig Ausgaben für strategische Beratung scheuen“, weiß Professor René Treibert von der Hochschule Niederrhein. Informationssicherheit solle jedoch in allen digitalen Geschäftsprozessen schon in der Konzeption berücksichtigt werden. Konkrete Risiken seien das Fehlen geschützter Technikräume, die fehlende Sensibilisierung der Mitarbeiter etwa beim Öffnen von E-Mail-Anhängen oder der Nutzung von USB-Sticks oder der Einsatz von Dienstleistern mit Wartung per remote access ohne klare Sicherheitsregeln.

Fachleute gegen solche Mängel sowohl im technischen- als auch im Managementbereich bilden die Bonner und die Niederrheinische Hochchule seit einem Jahr gemeinsam aus. Dabei wird das Lehrpersonal ausgetauscht, es gibt eine gemeinsame Webpräsenz, Studiengänge ergänzen sich und es werden gemeinsam neue Lehrveranstaltungen entwickelt. IT-Sicherheit sei in aller Munde, je weiter die Entwicklung fortschreite, umso nötiger würden Fachleute gebraucht, sind sich Professor Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein, und sein Bonner Amtsollege Professor Hartmut Ihne einig. Das Projekt läuft bis 2023.