: Die Mühle bekommt Flügel

Insgeheim hofften die Gründer des Fördervereins Schriefersmühle, dass irgendwann einmal wieder eine richtige Mühlenkappe mit Flügeln das Baudenkmal aus dem Jahr 1747 ziert – so wie sich die Mühle zuletzt in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zeigte. Anfang November geht dieser Traum in Erfüllung

. Im August 2011 formierte sich eine Gruppe von engagierten Bürgern aus Mönchengladbach, Erkelenz und Wegberg, um die Schriefersmühle an der B57 vor dem endgültigen Verfall zu retten. Anfang November nun geht ein Traum in Erfüllung: Denn Harrie Beijk und sein Sohn Max, fleißige und erfahrene Mühlenbauer aus Limburg, bereiten in ihrem Betrieb im niederländischen Afferden gerade den krönenden Bauabschnitt für die Sanierung der Schriefersmühle vor. Eine Abordnung des Vereins war jetzt dort, um sich über den Fortschritt der Arbeiten zu informieren.

Die Arbeiten sind bereits so weit fortgeschritten, dass die neue Mühlenkappe voraussichtlich in der kommenden Woche nach Mönchengladbach gebracht werden kann. Wegen des großen Umfangs (ca. 8 Meter Durchmesser und 3,5 Meter Höhe) wird die Kappe in mehreren Einzelteilen angeliefert.

Ende Oktober, Anfang November wird dann ein Schwerlastkran vor der Mühle positioniert, der das alte Dach abnimmt und anschließend die Mühlenkappe auf den Turm hebt. Am selben Tag werden auch die Flügelruten aus Stahl, die eine Gesamtlänge von 25 Metern haben, montiert. Anschließend werden die so genannten Flügelgatter angebaut. Die Kappe und das Flügelkreuz werden starr auf dem Turm befestigt, sind also nicht drehbar. Die gesamte Konstruktion wird mit Stahlseilen innerhalb des Mühlenturms sturmsicher befestigt.

„Wir freuen uns riesig auf diesen Moment. Die Mühle, eines der ältesten profanen Baudenkmäler Mönchengladbachs, ist eine Visitenkarte für die Stadt, an der jeden Tag tausende Menschen vorbei fahren. Nach vielen Jahren im Dornröschenschlaf wird das Bauwerk in Zukunft wieder eine weithin sichtbare Landmarke an der Stadtgrenze sein“, sagt Prof. Dr. Michael Schmitz, Initiator und Vorsitzender des Fördervereins. Rund 400000 Euro hat der Verein, dank der großzügigen Unterstützung von Förderern, Stiftungen und Sponsoren seit 2011 in die Rettung und Sanierung der Mühle investiert.

Als der Förderverein im Jahre 2011 die Sanierung der Schriefersmühle in Angriff nahm, hatten der Zahn der Zeit und eine Reihe harter Winter dem Bauwerk arg zugesetzt. Das Mauerwerk war stark geschädigt und anfällig für weitere Frostschäden, der Mühlenturm musste für Monate eingerüstet werden. Die Stützmauer um den Mühlenberg drohte einzustürzen und im Inneren des Baudenkmals war außer nackter Wänden und zugigen Fensteröffnung nicht viel zu sehen. Das historische Mauerwerk wurde denkmalgerecht ausgebessert und gegen weitere Schäden geschützt, der Mühlenberg zum größten Teil abgetragen und neu gestaltet. Die einsturzgefährdete Stützmauer und zwei Anbauten, die nicht zur historischen Bausubstanz gehörten, wurden entfernt.

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In nächsten Sanierungsschritten erhielt die Mühle moderne und sichere Installationen, neue Tore und Fenster, einen Fußboden, mehrere Geschossdecken aus Holz, maßgefertigte Treppen und den für Veranstaltungen notwendigen zweiten Rettungsweg. Inzwischen finden in der Mühle kleine Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und Konzerte statt.