: Drei Visionen für Gladbach

Drei Planungsteams – drei unterschiedliche Visionen, wie die Hindenburgstraße der Zukunft aussehen könnte. Ein interessanter Abend, zu dem das Quartiersmanagement Gladbach Westend am Dienstag in die Citykirche eingeladen hatte.

Das Thema „Hindenburgstraße“ brennt den Gladbachern offensichtlich unter den Nägeln, rund 200 interessierte Bürger fanden den Weg zum Stadtgespräch, um mit den Planungsteams ins Gespräch zu kommen. Der Auftrag an die drei Büros: „Den Kopf frei machen und ganz neue Ideen für Mönchengladbachs Einkaufsstraße finden“, wie es Stadtdirektor Dr. Gregor Bonin formulierte. Das ist auch dringend nötig, denn gerade im oberen Bereich der Hindenburgstraße herrscht großer Leerstand, und auch bei der Aufenthaltsqualität gibt es noch deutlich Verbesserungspotenzial.

Die Kölner Planer vom clubL94 stellten ihre Vision „Von der Allee zum Garten zum Park“ vor. Die mit 1,4 Kilometern sehr lange Einkaufsmeile wird unterteilt in drei Bereiche – vom Hauptbahnhof zum Minto, vom Minto zum Alten Markt und vom Alten Markt zum Bunten Garten. Ein deutlich verdichteter Baumbestand gibt der Hindenburgstraße ein neues Gesicht, mit terrassenförmig angelegten Plateaus, die verschiedene Nutzungsmöglichkeiten erlauben, zum Beispiel für Stadtgärten, Spielbereiche, Gastronomie und Wasserelemente. Auf der Straße selbst ist die Fahrspur für Busse versetzt, daneben gibt es einen Fahrradschnellstreifen und großzüge Bürgersteige.

Auböck und Kárász empfahlen eine gründliche Entrümpelung der Stadt (Abfalleimer, Poller, Absperrungen) und ein spielerisches Miteinander der Innen- und Außenbereiche. Durch die Anpflanzung von etwa 90 großen und mehrstämmigen Bäumen soll die Hindenburgstraße ein grünes Dach erhalten, der Alte Markt wird mit Bäumen eingefasst. Die Wiener kreierten den Begriff „Hindenburg-Lounge“ mit Stadtplateaus, die unterschiedlich bespielt werden können (Wintergärten, Cafés etc.).

Für eine grünere Hindenburgstraße inklusive Sonnenhausplatz plädierten auch die niederländischen Planer von Karres en Brands. Sie teilten die Einkaufstraße in unterschiedliche Quartiere mit unterschiedlichen Nutzungen ein. Der Alte Markt wird zum Stadtzentrum mit großem Wasserelement (Freizeit und Gastronomie), der Bereich vom Minto bis zum Hauptbahnhof wird Stadtquartier mit kommerzieller Nutzung, der Stadtbalkon für Kultur und Wohnen erstreckt sich vom Sonnenhausplatz zum Alten Markt.

Wohlgemerkt es ging um Visionen; auch die Bürger hatten an diesem Abend Gelegenheit, ihre Wünsche und Ideen einzubringen. Was am Ende davon realisierbar ist, wird die Zukunft zeigen.