: Ein Abriss, der wehtut

Viele Rheindahlener gehen dieser Tage am alten Pfarrhaus der Kirchengemeinde St. Helena mit Wehmut vorbei. Der Abriss des schon historisch anmutenden Gebäudes schmerzt, wenn er auch in den Augen des Kirchenvorstandes notwendig ist.

Der Beschluss des Kirchenvorstandes, das 1911/12 errichtete Rheindahlener Pfarrhaus der „Abrissbirne“ zu übergeben, wurde schon vor gut drei Jahren gefasst. Inzwischen haben die pastoralen Mitarbeiter ihre Schreibtische geräumt, und Pfarrer Harald Josephs hat seine Wohnung und seinen Wirkungsbereich ebenfalls schon vor längerer Zeit verlassen. Die Speicher wurden sorgfältig geleert. Viele Bücher und einige Möbelstücke fanden gegen Entrichtung einer Spende neue Besitzer. Schwere Geräte sind nun angerollt und besorgen den Rest.

„Verantwortliche Finanzpolitik gehört auch zu unseren Aufgaben. Wer baut, der muss gut rechnen und vorsichtig sein, da unterscheidet sich nichts vom privaten Häuslebauer“, heißt es im Kirchenvorstand. Eine grundlegende Renovierung des im 2. Weltkrieg stark zerstörten Gebäudes mit seiner markanten holländischen Giebelfront, dass 1946 wieder vollständig aufgebaut wurde, war aus wirtschaftlichen Gründen einfach nicht mehr tragbar.

Bereits vor einiger Zeit führte der Kirchenvorstand einen Kassensturz durch – und das Ergebnis brachte Klarheit. Viele wünschenswerte Projekte wurden erst einmal „auf Eis“ gelegt, so etwa eine barrierefreie Toilettenanlage für die Gottesdienstbesucher, die Reparatur des Windfangs am Kircheneingang, neue Stelen für die Heiligenfiguren aus Holz, die es früher in der Kirche gab und vieles mehr. Die Renovierung des Jugendheimes am Südwall konnte durch eine gebäudesubstanzerhaltende Maßnahme und mit den notwendigen Finanzmitteln im letzten Jahr noch durchgeführt werden.

Inzwischen hat das Pfarrgemeindebüro seine Arbeit an der Suitbertgasse 24 wieder aufgenommen.

Ein dreistöckiges Gebäude zum Helenaplatz hin, dazu ein eingeschossiger Anbau mit einem Pfarrsaal parallel zu Kirche und mit einem Parkplatz hinter dem Neubau, sollen 2021 fertigestellt werden.