: Für die Menschen da sein

Seit Beginn der Kontaktsperre im März ist das Netzwerk rund um die Schützen aus Speick in der Stadt aktiv, um denen kostenlos unter die Arme zu greifen, die unter den Schutzmaßnahmen besonders leiden.

Einkaufen gehen, den Hund Gassi führen, aber auch in der aktuellen Trockenheit den Garten wässern oder einfach nur ein Schwätzchen halten, um die Einsamkeit ein wenig zu lindern: all dies tun die Schützen des Bürgerschützenvereins St. Hermann-Josef Speick und ihre Mitstreiter. „48 Helfer stehen aktuell parat“, weiß der Speicker Schützenpräsident Markus Effertz und ergänzt stolz: „Wir decken praktisch das gesamte Stadtgebiet ab.“

Allerdings ist es seit Beginn der Krise auch etwas ruhiger geworden. „Viele – gerade ältere – Menschen möchten nicht zur Last fallen“, ist Markus Effertz’ Erfahrung. Er appelliert an die Menschen: „Wenn Sie Hilfe brauchen, melden Sie sich bitte. Egal mit was. Wir helfen gern. Auch, wenn Sie nur reden möchten: rufen Sie an. Wir freuen uns!“

Seit kurzem sind die Mitstreiter von Markus Effertz alle mit Warnwesten ausgestattet, die sie als Helfer der Aktion „#ZusammenSchaffenWirDas“ ausweisen. Gesponsert wurden sie von der Print Factory in Rheydt. „Unsere Tätigkeit hat viel mit Vertrauen zu tun“, betont Markus Effertz. „Mit den Westen geben wir den Menschen zusätzlich Sicherheit. So müssen sie sich nicht fragen, wer da bei ihnen vor der Tür steht.“

Auch Blumen gießen oder Gärten wässern gehört zum „Repertoire“ der Speicker Hilfsinitiative – wie Markus Effertz hier beweist.
Auch Blumen gießen oder Gärten wässern gehört zum „Repertoire“ der Speicker Hilfsinitiative – wie Markus Effertz hier beweist. Foto: Bürgerschützenverein St. Hermann-Josef Speick

Leider nutzen dieses Vertrauen auch manche aus. Sie seien zwar die Seltenheit, aber die Initiative hat schon mit Fake-Anrufen zu tun gehabt, wo Adressen gar nicht existierten oder der Belieferte nichts von einer Bestellung wusste. „Das ärgert uns ungemein und zwingt uns dazu, vorsichtiger sein“, erklärt Markus Effertz bedauernd.

Die Zusammenarbeit mit dem Freiwilligen-Zentrum Mönchengladbach und ihrer Leiterin Regina Roick läuft nach wie vor sehr gut. „Das Zentrum war so nett, uns mit Masken auszustatten.“ Frauen aus der Speicker Nachbarschaft wiederum nähen fleißig Alltagsmasken aus Stoff. „Wir bitten lediglich um eine kleine Spende – wenn man es sich leisten kann. Ansonsten geben wir die Masken auch gerne kostenlos ab.“

An diesem Beispiel wie auch an allem anderen, was die Initiative der Speicker Schützen tut, zeigt sich ihre Motivation: Sie möchten in dieser Notsituation einfach helfen und für die Menschen in ihrer Stadt da sein.

Schon jetzt wurden 12.000 Flyer in Mönchengladbacher Haushalte verteilt und 350 Plakate aufgehängt. „Gerade haben wir durch eine Spende die Möglichkeit bekommen, noch mal 10.000 Flyer zu drucken. Die werden jetzt von unseren Helfern in der Stadt verteilt“, freut sich Markus Effertz. „Wir können nicht mehr tun, als auf uns aufmerksam zu machen und hoffen, dass die Leute ihre Scheu überwinden und uns kontaktieren.“