: Für seine Träume kämpfen

In der Reihe „Pioniere der Welt“ begrüßte der Initiativkreis Mönchengladbach am Mittwochabend Laura Dekker in der Kaiser-Friedrich-Halle. Sie ist bis heute der jüngste Mensch überhaupt, der je die Welt alleine umsegelt hat.

Hut ab vor dieser jungen Frau und ihrem eindringlichen Plädoyer, seine Träume nicht aufzugeben und, wenn nötig, dafür zu kämpfen. Laura Dekker beeindruckte mit einer unglaublichen mentalen Stärke, die ihr quasi mit in die Wiege gelegt worden sein muss. Denn bereits als Achtjährige hatte sie den Traum, eines Tages die Welt zu umsegeln. Den gab sie nie auf, trotz extremer Widerstände der niederländischen Behörden, mehrerer Gerichtsentscheide und eines riesigen Medienhypes, bei dem sie viel Schelte einstecken musste.

Laura und ihr Vater kämpften – bis die damals 14-jährige am 21. August 2010 mit ihrem Boot „Guppy“ von Gibraltar aus lossegeln konnte. 27000 Seemeilen und 366 Tage dauerte ihre Reise – bis zum 21. Januar 2012, da erreichte Laura Dekker nach dem alleinigen Durchqueren von Atlantik, Pazifik und Indischem Ozean ihr Ziel: die Karibikinsel Sint Maarten.

Warum sie das gemacht habe? Ihre Antwort ist so simpel wie überzeugend: „Weil ich es wollte. Tief in meinem Herzen habe ich gespürt, dass ich das machen muss.“ Gleichzeitg habe sie schon als Kind den großen Wunsch verspürt, die Welt, fremde Menschen und Kulturen kennenzulernen. Beides ließ sich auf diesem Törn perfekt miteinander kombinieren.

Das Leben auf dem zwölf Meter langen Schiff war hart und entbehrungsreich: Ein gemütliches Bett, eine warme Dusche, Eiswürfel in einem Getränk – alltägliche Dinge, die man zu schätzen lernt, wenn man auf sie verzichten muss. „Und ich habe gelernt, dass man nach zwei Wochen Pasta etwas anderes essen muss“, berichtete die 24-jährige Niederländerin scherzhaft.

Lernen musste Laura Dekker auch, Respekt vor der Natur zu haben. Zuerst habe sie gegen alle Wetterkapriolen angekämpft, aber auf dem Meer merke man sehr schnell, wie ursprünglich und kraftvoll die Natur sei und wie klein der Mensch. „Dann habe ich gedacht, cool, dass ich überhaupt hier sein darf“, berichtete Laura Dekker.

Die Welt hat sie umsegelt, ihren Tatendrang hat das nicht befriedigt. Laura Dekker wäre nicht Laura Dekker, hätte sie nicht längst einen neuen Traum. In spätestens drei Jahren will die Niederländen mit der „Guppy XL“, erneut auf Weltreise gehen. Diesmal aber nicht alleine, sondern mit Jugendlichen im Alter von 13 bis 16 Jahren. „Damit möchte ich die Kinder ermutigen, ihren Traum nicht aufzugeben.“ Kein Zweifel, es wird ihr gelingen!