: Gänserettung im TV

Wenige Wochen nach der ersten Rettungsaktion haben Tierschützer erneut zwei Gänse mit Gefiederschäden am Schloss Wickrath eingefangen. Diesmal war sogar das Fernsehen dabei.

Donnerstagmorgen, halb elf am Wickrather Schloss: Ein Filmteam von Blueprint Media, das eine Reportage für das Kabel 1-Format „Achtung Kontrolle“ dreht, trifft letzte Vorbereitungen, spricht mit Tierschützerin Anja L., dann fährt ein roter Transporter mit der Aufschrift Tiernotruf.de vor. Stefan Bröckling steigt aus. Er kennt sich aus, war erst vor wenigen Wochen hier, um vier Gänse mit geschädigtem Federkleid vorm Tod durch Erfrieren oder Ertrinken zu retten. Die vier sind inzwischen gereinigt und aufgepäppelt zurück in ihrem Revier (der StadtSpiegel berichtete am 18.12.) Jetzt hat Anja L. wieder mindestens vier Tiere mit verdächtigen Flecken auf der Brust und an den Flügeln beobachtet. Sie lockt die Tiere an, erklärt, wo die Gefiederschäden sind. Inzwischen baut Stefan Bröckling sein Rettungsboot auf und erklärt, was mit den Tieren los ist.

Die Ursache für die Gefiederschäden? Bröckling tippt auf eine Vergiftung der Gänse, möglicherweise durch Einkippen von schädlichen Substanzen ins Wasser oder durch die Aufnahme beispielsweise von Blei. „Hier wird auch geschossen!“, erklärt Anja L. Sie fängt an diesem Tag eine der Gänse an Land, eine weitere erwischt Bröckling auf dem Wasser, die anderen fliegen leider auf und davon. Wie die Tierschützer dann noch von einem ehemaligen Schloss-Angestellten erfahren, handelt es sich nicht um ein neues Phänomen. „Das passiert jedes Jahr, es sind schon einige Gänse gestorben...“

Da eine Tierärztin bei einer der Gänse aus der letzten Rettung bereits eine vergrößerte Leber festgestellt hat, sollen die beiden diesmal gefangenen Gänse dahingehend untersucht werden. Und die anderen? „Möglich, dass alle weggefangen werden“, sagt Anja L., „das müssen wir noch mit der Stadt besprechen.“ Zeit zu handeln, so viel steht fest.