: Gesünder leben mit dem ALZ

Der Zusammenhang liegt nah, und wurde doch lange Zeit ausgeblendet: Arbeitslose sind häufiger krank als berufstätige Menschen. Zeit, was zu tun, hat das Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach beschlossen und im November 2019 das wegweisende Projekt „Gesund leben im Quartier Abteiberg/Stadtmitte“ in Angriff genommen. Jetzt gibt’s ein Logo, vielversprechende Ansätze und Termine für erste Angebote.

Die Verbesserung und der Erhalt der Gesundheit ist das Ziel, erwerbslose und benachteiligte Menschen sind die Hauptzielgruppe und ein Angebots-Mix aus Bewegung, gesünderer Ernährung und Stressbewältigung ist der Weg. Der richtige Weg, so sehen das auch die Krankenkassen.

„Wir haben gemerkt, dass Arbeitslosigkeit und Gesundheit zusammenhängen. Und tatsächlich sind Arbeitslose die teuersten Versicherten“, erklärt Karl Boland vom ALZ-Vorstand. Eine wichtige Erkenntnis, insbesondere für ein Quartier wie Abteiberg/Innenstadt, das sich durch hohe Arbeitslosigkeit, einen hohen Anteil an über 65-Jährigen, an Single-Haushalten und an Menschen mit Migrationshintergund auszeichnet. Doch nicht nur die sollen vielfältig angesprochen werden, wie Projektkoordinatorin Justine Krause erklärt: „Das Projekt verfolgt den Quartiers-Ansatz, um die Gemeinschaft im Quartier zu stärken. Daher ist der Zugang zu den Angeboten für alle Menschen möglich und kostenlos. Damit sollen Hemmschwellen abgebaut werden!“

Die große Herausforderung: Ein 200000 Euro starker Fördertopf steht für das bislang NRW-weit einzige Projekt dieser Art zur Verfügung. Und der will sinnvoll und gut auf die drei Jahre Projekt-Laufzeit verteilt eingesetzt werden – für Organisation, Angebote, Präventionsmittel und Öffentlichkeitsarbeit.

Besonders wichtig: Die Menschen müssen wirklich erreicht werden. Daher, so Justine Krause, „fragen wir direkt nach: Was möchten Sie für Ihre Gesundheit tun?“

Ebenfalls wichtig ist, dass der Inhalt des Fördertopfes nicht zu Projektende versickert, sondern hilft, nachhaltig gesundheitsförderliche Strukturen im Quartier zu etablieren. Dafür sollen Kooperationen rund ums ALZ und den Abteiberg sorgen. Partner, das sind zum Beispiel die Kulturküche und die Hochschule Niederrhein. Zu einer „Kick-Off Veranstaltung“ am Donnerstag, 12. März, um 16 Uhr im ALZ sind weitere Kooperationspartner wie das Jobcenter, die Intres Suchtberatungsstelle und die AOK eingeladen.

„Das Thema Gesundheit muss stärker profiliert werden“, betont Karl Sasserath, Leiter des ALZs. „Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass Mönchengladbach sich auch als gesunde Stadt versteht.“

Und damit das ALZ-Gebäude künftig auch Gesundheit ausstrahlt, soll es aufgemöbelt, frisch gestrichen und heller gestaltet werden.