: Glasfaser für Randlagen

Ein weiteres Puzzleteil auf dem Weg, „Gigabit-City“ zu werden, legt die Stadt Mönchengladbach ab diesem Monat. Zusammen mit Anbieter Deutsche Glasfaser bindet sie bislang unterversorgte Haushalte – vornehmlich in Randlagen – an das schnelle Internet an. Die Bauzeit beträgt insgesamt ein Jahr.

Insgesamt 909 unterversorgte Adressen, darunter Privathaushalte, Gewerbebetriebe und Institutionen, haben die Stadt und Deutsche Glasfaser ermittelt, unter anderem etwa in den kleinen Örtchen Rasseln, Winkeln und in Teilen von Pongs. Sie erhalten nun einen zukunftsfähigen Glasfaseranschluss, den sie unter „normalen“ Umständen wohl nicht bekommen hätten. Mönchengladbach profitiert allerdings von Bundes- und Landeszuschüssen in Höhe von 7,4 Millionen Euro. „Gefördert werden Gebiete mit einer Unterversorgung von weniger als 30 Mbit/s im Download“, sagt Benjamin Schmidt, Breitbandkoordinator der Stadt. Nicht förderfähig sind Haushalte, die sich im Nahbereich der Deutschen Telekom befinden, da diese in nächster Zeit verpflichtend aufgerüstet werden. Auch die Haushalte, die an das TV-Kabelnetz von Unitymedia angeschlossen sind und über diesen Anbieter versorgt werden können, gehören nicht dazu. „Die Fördermittel von Bund und Land dürfen ausschließlich zur Erschließung der unterversorgten Adressen genutzt werden, anderenfalls würde das gesamte Förderprojekt gefährdet“, erläutert Schmidt. „Der reine Glasfaseranschluss bis ins Haus ist Voraussetzung, um heute und in Zukunft alle Annehmlichkeiten und Möglichkeiten des digitalen Zeitalters nutzen zu können. Wir haben jetzt die Möglichkeit, mit einem Förderprojekt die unterversorgten Haushalte an das Zukunftsnetz anschließen zu können, damit diese nicht abgehängt werden“, ergänzt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

In ihrer europaweiten Ausschreibung hatte die Stadt ganz bewusst Angebote auf Basis reiner Glasfaseranschlüsse eingefordert. Im Gegensatz zu kupferbasierten Anschlüssen gibt es bei diesen keine Geschwindigkeitsbegrenzung. „Das Unternehmen Deutsche Glasfaser hat im Vergabeverfahren das wirtschaftlichste Angebot abgegeben“, betont Schmidt. Das Unternehmen ist in Mönchengladbach nicht unbekannt, hat es doch bereits privatwirtschaftlich rund 8.500 Anschlüsse für Privatkunden und 650 Unternehmen in Gewerbegebieten gebaut. In den kommenden Monaten werden für die kommende Maßnahme im gesamten Stadtgebiet satte 26.000 Kilometer verlegt. Die betroffenen Haushalte wurden bereits über den kostenfreien Anschluss informiert. Wer von dem zukunftsfähigen Anschluss profitieren will, kann bei Deutsche Glasfaser einen entsprechenden Versorgungsantrag stellen.

Die aufwändigen Ausbauarbeiten starten im Mai und dauern rund ein Jahr. „Die unterversorgten Adressen sind im gesamten Stadtgebiet verteilt. Entlang der Trassen wird es daher in den nächsten Monaten zu temporären Verkehrseinschränkungen kommen. Die Verlegung erfolgt meistens effizient in Gehwegen oder Randbereichen“, erklärt Benjamin Schmidt. Peter Kamphuis von Deutsche Glasfaser ergänzt: „Innerorts favorisieren wir die Verlegung im gepflasterten Bereich. Hierbei können Baufortschritte von mehreren hundert Metern pro Tag erreicht werden. Um lange Baustellenzeiten in Ausbaugebieten zu vermeiden, werden die Straßen nach dem Verlegen des Glasfaserkabels zunächst provisorisch geschlossen, damit sie schnell wieder befahrbar sind.“ Sobald der Ausbau in einem Gebiet vollständig abgeschlossen ist, werden die Fahrbahnen ordnungsgemäß wiederhergestellt und offiziell von der mags abgenommen. Dieses Vorgehen ermögliche den effizienten und schnellen Ausbau des Glasfasernetzes, unterstreicht Kamphuis.