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Goethestraße in Mönchengladbach wird mit Sitzecken "aufgemöbelt".

Stadt-Experiment für drei Wochen : Goethestraße „aufgemöbelt“

Von diesem Wochenende an wird die Goethestraße in Mönchengladbach für drei Wochen zur „Wohlfühl-Oase“. Mit einem speziell dafür entwickelten Mobiliar wurden fünf Parkplätze zu gemütlichen Sitzecken umfunktioniert und eine Radstelle eingerichtet, an der Radler ihr Bike fürs Stadtradeln fit machen können.

Bereits die „Parking Week“ im Rahmen der letztjährigen Europäischen Mobilitätswoche hat gezeigt, dass sich Parkraum auch ganz hervorragend als Bühne, Freiluftkino, Minigolfbahn oder eben auch als zum Verweilen einladende Sitzgelegenheit nutzen lässt. Nun wird dieser Gedanke erneut aufgegriffen: Für das Stadt-Experiment „Aufmöbeln“ wurde die Goethestraße entsprechend mit Sitzecken und einer Radstelle aufgewertet, um zu zeigen, wie Parkraum im Innenstadtbereich in anderer Funktion zu einer Verbesserung des Stadtlebens beitragen kann. „Wir wollen mit der Aktion auf das Nutzungspotenzial in Straßen hinweisen, wenn diese nicht mehr mit Autos zugeparkt wären“, sagt die städtische Projektleiterin Marielle Lauschke. Dabei ginge es den Verantwortlichen darum, Alternativen aufzeigen, indem man nun – zumindest für drei Wochen – Aufenthaltsqualität schaffe, auch für Leute, die vielleicht keinen eigenen Balkon haben.

Für ein (pandemiebedingt digitales) Rahmenprogramm wurde für die drei Wochen ebenfalls gesorgt. So gibt es immer montags von 19 bis 20.30 Uhr unter dem Titel „Zukunft zeichnen“  die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Illustrator Max Meyer beim Blick aus dem heimischen Fenster Impressionen in Zeichnungen der Straße von morgen umzusetzen. Dienstags von 19 bis 20 Uhr lädt Norbert Krause, Projektdesigner der Aktion „Aufmöbeln“, unter dem Stichwort „Flanieren und Phantasieren“ die Anwohner mit Beteiligungsformaten zum Austausch  über Sinn und Unsinn parkender Sitzgelegenheiten ein. Und der freie Autor Marco Jonas Jahn möchte immer mittwochs von 19 bis 20.30 Uhr im Rahmen der „Postkartenpoesie“ Menschen die Gelegenheit geben, sich kreativ mit einer realistischen und utopischen Vision des öffentlichen Raumes auseinanderzusetzen. Die Anmeldung zu all diesen Formaten ist unter hallo@aufmoebeln.net möglich.

Wie die von allen Radlern kostenfrei zu nutzende Radstelle funktioniert, an der man sein Fahrrad etwa für das zeitgleich stattfindende Stadtradeln fit machen kann, darüber informieren die Social Media-Kanäle der Stadt immer donnerstags. Auf der Facebook-Seite der Stadt unterhält sich Norbert Krause zudem freitags von 16 bis 16.30 Uhr bei der „Parkplatzplauderei“ mit Mobilitäts- und Stadtgestaltungsexperten, und an den Wochenenden gibt es auf www.aufmoebeln.net  außerdem noch kurze Umfragen rund um den öffentlichen Raum.

Projektdesigner Krause erhofft sich vom Austausch mit der Bürger- und Anwohnerschaft einen „konstrutiven Diskurs“. Dabei sei ihm bewusst, dass nicht jeder Anwohner von den Sitzecken, die der Stadt übrigens vom Zukunftsnetz Mobilität NRW als Leihgabe zur Verfügung gestellten wurden, begeistert ist. Tatsächlich äußerten bereits beim Pressetermin vor Ort in der vergangenen Woche Bewohner angrenzender Häuser Kritik angesichts der ohnehin schon oft angespannten Parksituation.