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Großdemo am Sonntag in Lützerath

Großdemo am Sonntag in Lützerath : Fridays For Future wollen 1,5-Grad-Grenze verteidigen

Die Mönchengladbacher Ortsgruppe der Fridays For Future-Bewegung organisiert eine Fahrraddemonstration und mobilisiert damit zu einem großen Protest am Sonntag, 31. Oktober, im vom Abriss bedrohten Dorf Lützerath. Das Ziel ist klar: Die Zerstörung des Ortes verhindern und damit die 1,5-Grad-Grenze verteidigen. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Rheydter Marktplatz.

Weniger als 300 Meter ist der große Schaufelradbagger des Tagebau Garzweilers II vom Ort Lützerath entfernt. Das Dorf soll schon in den kommenden Monaten vom Energiekonzern RWE abgerissen werden, damit an dieser Stelle weiter Braunkohle gefördert werden kann. Doch das Dorf leistet Widerstand: Neben dem letzten verbliebenen Landwirt Eckardt Heukamp, der gegen die Enteignung seines Bauernhofes geklagt hat, sind auch viele Aktivistinnen und Aktivisten vor Ort, die Lützerath zu einem Symbol des Protestes gemacht haben. Mit der Großdemonstration am Sonntag wollen sie ihre Botschaft deutlich machen.

Um die eigenen Klimaziele und damit den Beitrag zur Beschränkung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius nicht zu verfehlen, müssen die Bagger vor Lützerath stillstehen, heißt es von der Fridays For Future-Gruppe. „Hier im Rheinland, direkt vor unserer Haustür, verläuft die 1,5-Grad-Grenze und genau hier wird sich entscheiden, ob Deutschland weiter aktiv zur Klimakatastrophe beitragen möchte oder nicht“, betont Cedric Thevißen, Klimaaktivist aus Mönchengladbach.

In Lützerath wird seit über 15 Monaten aktiv protestiert. Zu Anfang des Jahres sei die Hälfte des Dorfes bereits abgerissen worden, erklärt die Gruppe, doch mittlerweile seien dafür wieder viele neue Bauwerke sowohl auf dem Boden als auch in den Bäumen entstanden, etliche Menschen entweder ins Dorf gezogen oder regelmäßig zu Besuch gekommen und ganz viel Leben in Form einer solidarischen Gemeinschaft zurückgekehrt.

Auch der Kampf von Eckardt Heukamp gegen seine Enteignung wollen die Aktivisten unterstützen. Der Landwirt hat sein Grundstück noch nicht an RWE abgetreten und kämpft auf juristischem Wege für den Erhalt seiner Heimat. „Das perfide an der Auseinandersetzung ist ja, dass der Konzern aktuell Fakten schafft und auf die vollständige Zerstörung des Dorfes hinarbeitet, bevor es ein finales Gerichtsurteil gibt“, erklärt Cedric Thevißen.

Nun kündigen Fridays For Future, die Initiative Alle Dörfer Bleiben und die lokale Gruppe Lützerath Lebt zusammen mit einigen weiteren Organisationen eine Großdemonstration für Sonntag, 31. Oktober, um 12 Uhr im Dorf an. Fridays For Future Mönchengladbach mobilisiert ebenfalls dorthin und trifft sich dazu am gleichen Tag ab 10 Uhr zu einer Fahrraddemo am Rheydter Marktplatz. „Klimagerechtigkeit muss von uns erkämpft werden. Daher rufen wir zur Verteidigung Lützeraths auf. Wir sind die 1,5-Grad-Grenze!“, ergänzt Cedric Thevißen abschließend.