: Gut und günstig? Für wen?

„Gute Wohnungen Sind Günstig“ – mit diesem Slogan wirbt die GWSG für ihre Wohnungen. In den Augen der Mieter Marion Heimbrodt und Willi Bert Krölls reiner Hohn. Ihre Nebenkostenabrechnung bringt sie zur Weißglut. Scheffelt da jemand in die eigene Tasche?, fragen sie sich.

Gegen den früheren GWSG-Geschäftsführer Armin Maaßen ist wegen Verdachts der Untreue Anklage erhoben worden. „Nach vier Jahren…“, seufzt Willi Bert Krölls. Bei dem 70-Jährigen, selbst Inhaber einer Firma für Hausmeister-Dienstleistungen, sind die Zweifel an der GWSG (Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft) auch nach dem Führungswechsel geblieben. Seit elf Jahren wohnt er im Mietshaus auf dem Karrenweg 137 in Hardt. Und wie seiner Nachbarin Marion Heimbrodt geht ihm beim Blick auf die Nebenkostenabrechnung der Hut hoch. „Allein die Kosten für die Winterdienste... Die sind von 122 Euro in 2016 auf 466 Euro in 2018 gestiegen – auf das Dreifache!“, sagt die Beamtin und zeigt die schriftliche Erklärung der GWSG dazu: „Als städtische Gesellschaft sind wir angehalten, auch ein städtisches Unternehmen für den Winterdienst zu beauftragen“, steht da. „Sollte die GWSG als Gemeinnützige Gesellschaft nicht auch dafür sorgen, dass Wohnen günstig bleibt?“, fragen sich Krölls und Heimbrodt.

Laut GWSG-Geschäftsführer Hans-Jürgen Meisen tut man das. Die Kosten für den Winterdienst hingen aber von der Zahl der Einsätze ab. Da die mags für die Verkehrssicherungspflicht verantwortlich sei, prüfe sie, wann sie rauskommen müsse. Und ein Mieter, der sage „das war gar nicht nötig“, könne das nicht beurteilen.

Marion Heimbrodt hat aber noch mehr Kritikpunkte: „Die haben mir auf meinen Einspruch hin den Anteil für die Hausmeisterkosten für 2018 herausgerechnet. Das hätten die nicht gemacht, wenn alles richtig wäre!“

Meisen erklärt, dies sei geschehen, um da „Ruhe reinzukriegen“, wo man „auf Krawall gebürstet“ sei. Der Posten „Hausmeister“ sei umlagefähig und die Leistungen bräuchten nicht bis ins Detail aufgeführt zu werden.

Heimbrodt gibt sich kampfbereit, „nicht wegen der paar Euro“, sagt sie. „Ich möchte Mieter sensibilisieren, damit sie prüfen, was sie da bezahlen.“