1. Borussia

: Hurra, es ist ein ... Fohlen!

: Hurra, es ist ein ... Fohlen!

Seit 2012 gibt es ihn: den Borussen-Kreißsaal im Krankenhaus Neuwerk. Wo andere Frauen noch im herkömmlichen Geburtssaal entbinden, heißt’s für Fan-Mamis im Borussia-Kreißsaal: Fohlen-Baby, go! Schwarz-grün-weiß entbinden – wer macht so was? Der Extra-Tipp hat nachgefragt.

Das Borussenfan-Gen, munkelt man, wird einem in die Wiege gelegt. Und wenn schon kein Baby je mit Mütze und Schal in Vereinsfarben auf die Welt gekommen ist, dann doch bitte im stilechten Ambiente.

So oder ähnlich dachte wohl auch Chefarzt Dr. Ralf Dürselen, als ihm die Idee mit dem Borussen-Kreißsaal kam. Eine Ehre für die Borussia. Zur Eröffnung des Kreißsaals kam auch prompt Borussia-Vizepräsident Rainer Bonhof. „Wir freuen uns über jedes Fohlen, das hier das Licht der Welt erblickt“, hat er gesagt. Und seitdem waren es einige der rund 1100 Geburten im Krankenhaus Neuwerk pro Jahr, die hier ausgetragen wurden – im standesgemäßen Fan-Ambiente, mit Blick aufs Fohlenbaby an der Wand und mit Aussicht auf die Fanbaby-Erstausstattung – inklusive Begrüßungsschreiben des Vereins, Antrag für die über sechs Jahre kostenfreie Mitgliedschaft, Jünter-Schnuffeltuch und Fohlen-Aufkleber.

Schöne Erlebnisse gibt es seit der Eröffnung des Borussen-Kreißsaals in Serie. So erinnert sich Dr. Dürselen noch gut an eine werdende Mutter, die, ganz Gladbach-Fan, unbedingt im Borussen-Kreißsaal entbinden wollte, deren Mann aber Fan von einem anderen Verein war. Eine zweite Fahne wurde also aufgehängt und alle waren zufrieden.

Auch Kerstin Kuttner, leitende Hebamme auf der Geburtshilfestation, hat einige Geschichten zu erzählen. Warum Frauen hier entbinden wollen, erklärt sie so: „Sie fühlen sich mit dem Verein verbunden und möchten, dass ihr Baby unter diesem Fußballstern geboren und ein kleiner Borusse wird.“

Die Männer unterstützen das natürlich nach Kräften. So mancher kommt im Borussen-Trikot daher, verrät Kuttner. Es gibt welche, die legen Fan-Musik auf. Andere fotografieren und posten eifrig Bilder aus dem Kreißsaal, damit die gesamte Fan-Community weiß, dass Fohlen-Nachwuchs unterwegs ist. Sogar Borussen-Spieler sollen schon hier entbunden haben. Die Namen bleiben natürlich „top secret“. Und apropos Namen... Dass ein Borussen-Elternpaar sein Kind „Jünter“ genannt hat - das ist Kerstin Kuttners Wissen nach, nicht der Fall. „Aber vielleicht haben ein paar die Namen von Borussen-Spielern bekommen“, so die leitende Hebamme. Denn wie ihre Babys heißen sollen, das wissen die meisten, wenn sie in den Kreißsaal kommen.