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In der ehemaligen Förderschule Rheydt ist jetzt das Corona-Lagezentrum für Mönchengladbach

Corona-Info Mönchengladbach : Der kurze Draht ist wichtig

In der ehemaligen Förderschule Wilhelm-Strauß-Straße hat die Stadt ein Corona-Lagezentrum errichtet. Ab morgen arbeiten dort der Fachbereich Gesundheit, das Ordnungsamt und das Bürgertelefon Hand in Hand.

. An der Tafel stehen noch Matheformeln, auf dem Schildchen vor der Tür „Raum 6“, die Wände auf dem Gang zieren verblasste Wasserfarbenbilder. Am Mittwoch stellten Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Sozialdezernentin Dörte Schall, Ordnungsdezernent Matthias Engel und Schuldezernent Dr. Gert Fischer das neue Corona-Lagezentrum im früheren Schulgebäude der Förderschule Rheydt vor. Bis zu 70 städtische Mitarbeiter sollen hier ab morgen mit „kurzem Draht“ in Sachen Corona zusammenarbeiten.

„Wenn alles in einem Gebäude ist, können die Fälle viel schneller bearbeitet werden“, sagt Oberbürgermeister Heinrichs. Kontaktnachverfolgung, Quarantäne, Bürgerfragen zu Corona – alles, was mit der Pandemie zusammenhängt, soll hier unter einem Dach bearbeitet werden können. Schnelles Glasfaserkabel, Computer, Telefonanlagen, neue Bürostühle und Schreibtische – die alte Schule ist bereit.

Der Softlockdown habe bislang nicht das gewünschte Ergebnis gebracht, auch in Mönchengladbach sei das Infektionsgeschehen hoch und die Labore ausgelastet, es sei aber alles händelbar, so Felix Heinrichs und appellierte noch einmal an die Bevölkerung: „Bitte halten Sie sich an die Vorgaben.“ Natürlich seien die nahenden Festtage wichtig, aber am Ende gehe es um die Gesundheit von uns allen.

17 Einrichtungen der Altenhilfe sind mit Stand vom 24. November von Corona betroffen, 63 Bewohner und 35 Angestellte positiv getestet. Ebenso acht Kitas und sechs Kindergruppen, weiß Sozialdezernentin Dörte Schall. Im Bereich Kinder und Jugend seien besonders viele Konflikte vorprogrammiert, so Schuldezernent Dr. Gert Fischer. Von Empörung darüber, dass der Tischnachbar eines Betroffenen auch zu Hause bleiben müsse, bis zur Forderung, die gesamte Schule zu schließen, seien die Elternmeinungen breit gestreut. Das belaste die sowieso schon stark durch die Situation geforderte Lehrerschaft zusätzlich. „Hysterie und Aggression werden von beiden Seiten immer schlimmer“. Dabei sei inzwischen von mehreren Studien nachgewiesen, dass das Ansteckungsgeschehen bei Kindern besonders niedrig sei. Es stimme ihn traurig, dass immer wieder der öffentliche Vorwurf käme, es gäbe keinen langfristigen Plan. „Man kann keinen Plan haben, weil niemand weiß, wo das Ganze hin geht“. Immerhin gebe es mit dem Impfstoff jetzt ein Licht am Ende des Tunnels, bis dahin heiße es aber durchhalten und „keinen Unsinn machen“.

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Und denen, die meinen, die Stadt tue zu wenig, sei gesagt: Seit Dezember 2019 tage der Stab für außergewöhnliche Ereignisse ununterbrochen, treffe Entscheidungen zu allen Bereichen des Lebens vom Turnunterricht bis zum Busfahren, so Matthias Engel, zuständig für den Fachbereich Ordnung.

Derweil ist man auch schon dabei, nach einem geeigneten Gebäude für ein Impfzentrum zu suchen, das ab Mitte Dezember bereit sein soll. „Wir haben erst seit zwei Tagen die bundeseinheitlichen Vorgaben dafür“, so OB Heinrichs, der sich zu den Gebäuden, die in Betracht kämen, noch nicht äußern wollte.